27.01.2016 Herr Gott, was wird denn da jetzt in Oberhausen "Fabritziert"?

Herz Jesu Kirche am Altmarkt
(Ein Beitrag von Beate Wagner)

Unsere Innenstadt. 
Schon seit geraumer Zeit ist sie immer wieder im Gespräch. Wegen der vielen Billigläden, wegen dem Schmutz, wegen dem sozialen Brennpunkt, wegen dem neuen Jobcenter mit Dachgarten, welches unsere City „aufwerten“ soll….. und natürlich wegen der vielen leerstehenden Ladenlokale.

Keiner will mehr hin, zur Marktstrasse, auch nicht auf den gerade mal 3 Stände großen Wochenmarkt. Alle laufen sie weg…… alle .... !

Jetzt steht demnächst sogar die Kirche leer
Die schöne, große 'Herz Jesu Kirche' am Altmarkt. Leer, einfach leer, verwaist, ohne Pfarrer …

Unser Pfarrer und Stadtdechant Dr. Peter Fabritz verlässt die Innenstadt. Na ja, irgendwie musste man damit rechnen, denn schließlich steht er als Vize-Offizial ja sowieso mit einem Bein bereits im Bistum. 
Ehrlich gesagt: Ich hab schon damit gerechnet, dass er irgendwann auch das andere Bein in eine ähnliche Richtung nachzieht! Aber doch nicht gleich so was .... traurig!

Ab März ist Herr Fabritz Pfarrer in St. Clemens in Sterkrade. Also, wenn ich ihn ja nicht so gut kennen würde, würde ich sagen (klingt jetzt böse, ist aber nicht so gemeint): „Die Ratten verlassen das sinkende Schiff“

ABER: 
Die Sterkrader brauchen für so eine große Gemeinde nicht nur jemanden mit Erfahrung, sondern auch jemanden mit Herz. Ein 'Herz Jesu' ... und genau das hat er.

Ein Herz, das aber als "Herz Jesu" auch die Innenstadt braucht und das die Sterkrader nun bekommen. So schön das für die Sterkrader ist – so traurig ist das für die Innenstadt.

Ich erinnere mich noch an den Tag, als ich Herrn Fabritz das erste Mal gesehen habe. Es war sein erster offizieller Auftritt als Pfarrer von 'Herz Jesu' und ich war schon neugierig, wer denn da kommt. Ich sah ihn bei einer Veranstaltung und dachte "oh Gott, dat iss' ja 'n ganz Schwatten…..“ Aber als ich ihn dann näher kennen lernte, merkte ich schnell, dat Schwatte an ihm ist nur seine schwarze Kleidung.

Und jetzt geht er wieder, der Herr Pfarrer … ?!?!! - sehr schade! … und wir wollen doch hoffen, dass unser Bischof in Essen den Leerstand zügig wieder auffüllt!

Und vielleicht füllen die Oberhausener ja auch endlich mal das Kirchen-Gebäude?!!

Kehr, mein Gott, also ährlich ...
... dat wär domma wat!!!

22.01.2017 Oberhausen am Bahnhof oder Bahnhof in Oberhausen mit auswärts Essen.

Gastfreundlicher IMBISS direkt vor'm Bahnhof
Hier am und im Imbiss am Oberhausener Bahnhof, genauer auf dem Vorplatz des OB-Bahnhof, kammer, wemma will … sich ein reintun. 
Entweder 'n schnellen Pommdöner oder 'ne Currywurst mit und ohne Salat und wemma et braucht und wemma et will un' wemma Veganer iss', dann kamma sogar für kleines Geld KÄSE-IMITAT als Beilage bestellen.

Immer freundlich ist der junge Mann hinter der Theke und seine Kunden und Gäste sind's auch, wie man hier sieht. Also schnell noch'n Imbiss … nach'm Imbiss ...
… und damit dat zügig und nich' zugig am Bahnhof geht, kann man - und auch Frau natürlich - sich vom Infrarot-Heizstrahler unterm Vordach noch dazu die Seele (odder sonnz so schöne Dingers im und am Körper) aufwärmen lassen.

Snaken beim AsiaHung am Bahnhof
Aber kommse vonne andere Seite, dann geh'se villeich' zu den Hung, wennze schon Hunger hass'. 
Oder Du nimmps Dich 'n Snäck vom AsiaHung mit auf'e Hand und bist ziemlich glücklich, dat Du bei der Kälte im AsiaHung stehst und Deinen fernöstlichen, filosofischen, puhdistischen Gedanken nachgehen kannst ... ?! - !? ... bevor Du ratzfatz in den 98er vonne Stoag steigst, um zu Deine Olle und die Ulligen zu düsen ... mit in jede Hand 'ne Snäk-Box für bei den Fernseh kucken.

Ahhhhh...sia & Co.
Odder Du machs' wat ganz asiatisch Feudales inne Nähe vom Bahnhof, so quasi gegenüber. Und gehst auf'n Sprung in dat imposante Gebäude vom Asia & Co und lässt Dich aus'm WOK gebratene Nudels wokken: 

Heiße Nudel für den Herrn und'n GlüxKeks für die Dame! 
Dat pass' doch?!
Da habt'er Spassss inne Backen!!

Also, verhungern muss an unserem Bahnhof in Oberhausen keiner. Und Essen am Bahnhof ist auf jeden Fall: 
  • Pünktlicher. 
  • Wärmer. 
  • Bequemer. 
  • Angenehmer. 
Als das Stehen und Warten auf'm "zugigen" Bahnsteig.

18.01.2017 Oberhausen. Die Dame wohnt hier nicht mehr. Jetzt nur noch Netto für Kaisers Brutto

Kaiser's Kaffee-Tante
Die nette, freundlich lächelnde und etwas verschmitzte Kaffee-Kannen-Tante wird bald nicht mehr zu unserem Oberhausener Straßenbild gehören. 

Mit dieser gemütlich heimeligen Dame wuchsen wir auf. Auch hier in Oberhausen. Früher fast an jeder Ecke zu sehen. Ehemals ein Traditions-Unternehmen. Dann 'tengelmannig' eingesackt. Jetzt entsorgt und abgesackt! KAPUTTET!!

Leergeräumt auf der Bebelstraße
Es wird eben alles unpersönlicher, glatter, kälter, schneller, gelber, verpackter und (vielleicht) noch billiger, aber bestimmt nicht preiswerter!!!

NETTO Duisburger Straße
Gerade hier in Alstaden reiht sich Discounter-Kette an Discounter-Kette: Lidl, Aldi, Rewe, Netto … 
Das, was wir kaufen und zu uns nehmen, wird nur noch von wenigen Vollsortimentern zum Kauf angeboten. Wir als Kunden sind sicherlich nicht ganz unschuldig daran. Immer billiger wollen wir ALLES … darunter leidet nicht nur die Qualität der Waren und damit nicht nur wir selbst, darunter leiden auch die Mitarbeiter dieser Nettomärkte! 

Hier ein Presse-Auszug aus der Wikipedia: 
  • Das Unternehmen gerät seit der Plus-Übernahme immer wieder wegen des Betriebsklimas und Führungsstils in die Kritik. So warfen beispielsweise Mitarbeiter (einschließlich Führungskräfte) und Vertreter der Gewerkschaft ver.di dem Unternehmen vor, Mitarbeiter massiv unter Druck zu setzen. Das Unternehmen widersprach sämtlichen Vorwürfen. 
  • Nachdem das Unternehmen wiederholt wegen Lohndumpings und Unterschreitung der Tariflöhne öffentlich kritisiert worden war, kündigte es im April 2011 einen Mindestlohn für Aushilfen von 7,50 pro Stunde zuzüglich tariflicher Leistungen an. 
  • Im Jahr 2014 zahlte Netto 7,5 Millionen Euro Strafe für Schein-Werkverträge. Werkarbeiter wurden jahrelang wie Festangestellte eingesetzt, aber nicht so bezahlt. 
Beim Supermarktranking von Greenpeace belegte Netto im Jahr 2011 bei 15 getesteten Supermärkten den letzten Platz bei der Umsetzung der Einkaufspolitik für Fischprodukte

Ob es uns schmeckt oder nicht ... jetzt MÜSSEN wir es uns schmecken LASSEN!!!

Also, dann'ma viel Spaß beim Einkaufen

13.01.2017 Neue Konzepte für Oberhausen. Alles wird einfacher. Weil - weniger ist mehr.

Altmarkt in Oberhausen Marktstraße
Wiema sieht, sieht'ma nix oder kaum wat auf unserem schönen Altmarkt. Er ist ziemlich leer. Die Siegesgöttin breitet die Schwingen aus, hat aber keine Lust vonne Säule zu schweben - warum auch??! 

Die zwei Telefonhäuschen stehen alleine und meist ziemlich verlassen mit Magenta-Banderole herum, zwei Info-Tafeln und 'ne Laterne, die sich auf den abendlichen Lichtkegel, den sie inne Dämmerung scheinheiligen darf, so lichtich freut! 
Und unter "schmutzigen" Wolken auch noch'n bissken Schmutz au'm Platz. Oberhausener sind hier weniger, zu sehen … wie immer; denn wat sollen die auch auf'nem öden Platz?

Dat isser - UNSER ALTMARKT! 
So isser eben - UNSER ALTMARKT!

Aber es gibt jetzt ein KONZEPT für den Altmarkt. Schranz, der rührend-rührige Oberbürgermeister, selbst hatte das vor ca. einem Jahr angestoßen. Das mit dem Konzept, meine ich: 

"Wir brauchen ein Konzept für den ALTMARKT!", hatter lauthals ma' einfach so inne Runde gerufen, um damit dann zugleich Angestellte der Stadtverwaltung beschäftigt (so nach dem Motto: "… die müss'n ja au'ma wat tun!")

UN' GETZ HAMMA DAT KOMMZEPP!!! ECHT!! Mittwochs kein Marktverkauf mehr!! 
  • montags Kartoffeln, 
  • dienstags ne Schüppe Obs', 
  • Mittwoch (siehe oben) freier Blick ins Leere, 
  • donnerstags Käse & Eier, 
  • freitags Fisch und 
  • samstags der Rest von allem!

NA KLASSE … DER SCHRANZ KANNZ!! Töfftes Konzept … da muss'ma ers' ma drauf kommen.

Ach ja, … 
ab nächsten Donnerstag soll der Dienstag in
 Oberhausen abgeschafft werden.

07.01.2017 Nun sangen sie wieder ... Brauchtum in Oberhausen ... Sterne in der Altstad

 ... noch kuarz vor'm Singen in 2017
(Ein Beitrag von BEATE WAGNER)

Es ist wieder soweit, seit ein paar Tagen sieht man die Sternsinger wieder durch unsere Straßen ziehen.
Ich hab das früher auch schon getan. An 3 Tagen zogen wir von Haus zu Haus durch unsere Gemeinde, um bei den Leuten zu singen, den Sternsinger-Segen zu bringen und um Spenden für wohltätige Zwecke zu bitten. 

Egal ob es regnete, schneite oder einfach nur lausig kalt war, wir waren unterwegs. Das war Ehrensache. Viele waren wir, aber die brauchten wir auch, mehr als 2 Strassen pro Tag haben wir nicht geschafft, denn in jedem Haus brauchten wir Zeit. 

Unser Lied war lang! 3 Strophen! 
„Nun sehet den Stern, den wir bringen, ein Licht aus der himmlischen Pracht, nun höret das Lied, das wir singen, ein Lied von der heiligen Nacht…..“ 
Danach hatte jeder König noch ein Gedicht …und dann wurden wir oft zu heißem Kakao und Kuchen eingeladen, damit uns wieder warm wurde. So waren wir nachmittags müde, heiser, aber satt.

Heute sieht es meistens anders aus.

Immer weniger Kinder melden sich an, um mitzugehen. Die besorgten Eltern erlauben oft nur einen Tag, weil es zu kalt ist, oder zu anstrengend. Die Kinder werden kurzfristig krank gemeldet. Was ja passieren kann. Oder sie kommen erst gar nicht.

Aber die Schar, die unterwegs ist, macht eine gute Arbeit. Vor allem die Leiter. Es ist nämlich gar nicht so einfach Kinder, die es gewohnt sind immer mit dem Auto von A nach B gefahren zu werden, nach 200m zum Weiterlaufen zu bewegen. Nach einem halben Tag beschweren sich die ersten per Handy bei Mama „ich kann nimmehr laufen, Mama …!“ … und Mama holt den erledigten Sprössling natürlich sofort ab.

Einladungen zu heißem Kakao und Kuchen sind auch selten geworden. Darum kapitulieren die nächsten wegen der Kälte. Aber es gibt Kinder und Leiter, die sich auch davon nicht abhalten lassen.
Da ist es nur zu verständlich, dass die verbleibenden Sternsinger so natürlich nicht mehr alle Strassen schaffen. Schade. Denn es gibt viele Leute, die sich über den Besuch der Sternsinger freuen

In der Innenstadt war in diesem Jahr eine Gruppe Kindergartenkinder als Sternsinger unterwegs. Wir wurden auf der Strasse von Menschen angesprochen: 

„Schön, dass ich euch hier sehe. Zu mir kommt keiner, darf ich euch was in die Sammeldose stecken? Bekomme ich auch einen Segensaufkleber?“ - "Natürlich, gerne!"

SO geht’s eben auch. Aber es gibt immer wieder Mitmenschen, die sich über den ausbleibenden Besuch der Sternsinger massiv beschweren: Unmöglich so was, schliesslich zahlt man ja Kirchensteuer. Eine Frechheit ist das. Früher wäre das nicht passiert. Man werde sich an übergeordneter Stelle beschweren… oder an die Presse gehen…. 

Ich lese schon die Schlagseite auf der BILD-Titelseite: 

HAUS EINGESTÜRZT WEIL DIE STERNSINGER TROTZ GEZAHLTER KIRCHENSTEUER NICHT ZUM SEGNEN KAMEN

Bei mir waren sie. 
Gott sei Dank!

04.01.2017 Die Wende von der Quantität zur Qualität in Oberhausen schon gleich zu Beginn des Jahres 2017 und das auf der Elsässer

Edelboutique auf der Elsässer Straße

Na, sehr schön ist, dass es die wirklich guten Dinge in der Innenstadt noch gibt oder zu geben scheint. Aber das vielleicht eben nicht auf der Marktstraße … wiewohl auch dort ein steter Wandel vom Ramsch übers Mittelmäßige bis hin zum Exklusiven zu verzeichnen ist.

Exklusive Ladenzeile auf der Marktstraße
Oder wie lässt sich das anders einordnen, wenn man während eines kurzen Spaziergangs durch die Innenstadt die Möglichkeit bekommt, in eine dieser wundervollen Auslagen (Foto) zu schauen und vielleicht ein besonders ausgefallenes Stück Textil zu erstehen?!??

"Die Lebenskunst"
Aber bleiben wir bei der Elsässer Straße und der "Kunst des Lebens", der Ars Vivendi, die uns (wie oben zu sehen) so wohltuend anzulächeln scheint, wie ein warmer Sonnenstreif an einem kalten Wintertag des jungen Jahres 2017. 

Duft & Düfte auf der Elsässer Straße
Doch es gibt ja noch viel mehr. Viel Spannenderes. Viel Duftigeres. Ich meine jetzt nicht den Bratwurst- & Pommesgeruch verströmenden Brödis sondern den Balster, die Sparfümmerie Balster, die einem wunderbar in die Nase balzt …

Exklusive Mode auf der Elsässer Straße
….. während der Mann von Welt sich beim Mode Partner schadlos am Pullover (fest)hält. Oder schnell noch 'ne Designer-Hose oder 'ne bunte Strickjacke probiert.

Trödel-Esel auf der Elsässer Straße
Bald kanner dann kurz nach nebenan … sich auf'n gebrauchten Sattel schwingen. Ist doch klasse, Trödel-Räder Mitten in der Innenstadt. Gleich gegenüber vom Brödis … und das ist auch gut so, denn wenn'de'da Dein Gourmet-Essen zu Dir genommen hast, dann reicht'et eben nur noch für'n Drahtesel von den Trödel!!! 

Und damit der Einkaufs-Genuss auch zum wirklichen Genuss wird, gibbet noch schnell ein aufe Nüsse für Lecker-Mäuler und Mäulinnen. Florentiner Südfrüchte für Obberhausener Süß-Früchtchen!!!

Grefi auf der Elsässer Straße