31.08.2014 Wetterfrosch und Wetterfee und Erwin und die Erderwärmung und die Möpse

Da kann man ihn sehen. Den kleinen, grünen?, etwas verschreckten, Alstadener Wetterfrosch. Und wenn man ihn sich so ansieht, lässt sich nicht entscheiden, ob er nun von oben nach unten gesprungen (weitere Verschlechterung des Wetters) oder von unten nach oben (anstehende Besserung der Wetterlage) gestiegen ist. 
Zu finden ist er am Ende der Kuhle in der Nähe der Amboßstraße. Leider hockt der Wetterfrosch dort - wie unschwer zu erkennen - in einer Regenrinne und der meteorologisch äußerst gebildete Alstadener weiß natürlich, was das zu bedeuten hat: Eben! Wenig Sonne und viel Regen. Es bleibt zu hoffen, dass er (der Frosch, nicht der Alstadener) um eines sonnigen Spätsommers Willen, noch den Sprung auf die Fensterbank über ihm schafft. Um dann von der dort wohnenden Wetterfee bis in den goldenen Oktober hinein geküsst zu werden.

- "Erwin, wat sach'se zu den Wetter?!?!"
- "Hömma, wat soll'ich dazu noch saren. Beschiss'n is' dat. Hömma, dat is doch ga'kein Wetter, dat is'ne Katzastroofe. Da quatschen die inne Glotze immer vo'ne Erderwärmung un da is' in August schon so schattich, datte Heizung anmachn muss. Samma, die ha'm doch alle ein an'ne Klatsche mit ihre Erdwärme da un' dat Umweltgelaber! 
Wei'ße, ich kuck ja immer mitso'n klein Fernglas aus'n Lokusfenster auf den Nachbar sein gefleechten Gartenacker, wenn meine Ollle einkaufn is. Bei richtich schön Wetter lümmelt da vormittachs die Lutsche von den Nachbar in Bikini aufe Wiese. Abba mit ga nix oben anne Möpse! Ja, sam'ma'ma'so, dies Jahr wa' dä Sommer verdorrich möpsenmau."

30.08.2014 Lesen in Alstaden Leidenschaft und Erwin und Shades Of Grey



Der Alstadener an sich ist nicht nur ganz allgemein ungeheuer lustig, er ist auch besonders leselustig. Seine besondre Leseliebe gilt - wie sich auf dem Foto oben unschwer erkennen lässt - dem Wochenanzeiger. In diesen mag er sich stundenlang, von Wissendurst getrieben und Abenteuer suchend vertiefen. Er Informiert sich darüber, was in seinem Stadtviertel Alstaden & drumherum besonders angesagt oder passiert ist. Trifft auf ehemalige Bekannte und Nachbarn, die über Todesanzeigen ein letztes Mal von sich erzählen und damit zugleich an die Vergänglichkeit alles Irdischen erinnern. Er lernt mit Vorliebe Kleinanzeigeigen und Sonderangebote auswendig und misst gelegentlich sogar die Umrandungen der Anzeigen mit dem Lineal nach.

Aber der Alstadener liebt darüber hinaus auch die große Literatur. Die, die von Leidenschaft handelt und kündet und damit auf die Leidenschaft des ungemein leidenschaftlichen Alstadeners im Allgemeinen trifft. Ein Buch von Liebe und Leidenschaft (siehe oben) aus dem der Alstadener seiner Alstadenerin mit Vorliebe am Abend neben dem behaglichen Ofen - befeuert mit Mutterklötzkes - vorliest.


- "Hömma Heinz, hasse scho'ma dieset Buch, ey, wie heiß'at noch, -' ?! - ich glaup 'Schade auf Grä' gekuckt?" 
- "Happ'ich, happ'ich. Mann Junge, du, dat is ja vielleich'n Dingen. Mit all der Sex un' die Fesselei un' den Maso un' den Sado. Sach ich doch für meine Hilde, komm lass'uns au'ma mitti Wäscheleine un'so rummachen! Sach die glatt: bisse Lalla, du geilen Strulli?! Wäscheleine kannze ha'am un der Klammerbeutel krisse kratis dazu un dann geh'se hollerdiboller deine beschissene Galotten anne Leine auf'n Söller fesseln, mein Mausebärken. Dann hasse FeinrippfesselSex mit Lenor in'ne Nase. Dat macht auch schön dein Lustzinken weich. Du biss doch - wie'ße immer nölen tus' - an dein AOK-Schopper gefesselt, mehr Fess'lung gibbet in dat Häusken hier nich'. Hasse dat getz entlich kappiert?!"

29.08.2014 Kirche Beten in Alstaden und drumherum Erwin und die Blockföte


Rosette St. Antonius

Opferlichter St. Antonius
Einsames Opferlicht an der Votivgebetsbank St. Antonius

Ab und zu betet der Alstadener gerne. Der eine in der evangelischen Kirche, der andere in der katholischen Kirche, der nächste in der Moschee und nicht zuletzt der Jude in der Synagoge oder der jüdischen Gemeinde. Dazu muss der Letztgenannte allerdings erst nach Duisburg fahren. Alle anderen können das auch hier in Oberhausen erledigen und viele eben auch in Alstaden. 

Die Katholiken zünden dazu oft eine Votivkerze an, stellen diese vor ein Marien- oder Heiligenbild und bitten inbrünstig um Vergebung oder wünschen im Gebet sich und anderen Gesundheit und sonstige Lebensannehmlichkeiten.

Hier im Gotteshaus der Alstadener Pfarrei St. Antonius wurden die einst soliden und wertigen Votivkerzen durch schlichte Teelichter ersetzt. 100 Stück zu 8 Cent das Stück im Einkauf, 20 Cent kosten sie in Gottes Kirche zum Beten. Sparen mit Gott & für Gott. Das Ganze mutet, wie auf dem Bild zu sehen, doch etwas sehr abstrakt an. Es bleibt zu hoffen, dass dem Alstadener Gläubigen der Zuspruch Gottes jedoch um einiges konkreter zu Teil werde.



- "Wat sach'se dazu Heinz, geh'se auch scho'ma bisken beten?"
- "Komm' hömmich auf, mitti Kirche! Da happich'et nich' so mit. Kannze dich noch an der Pater Büttefür von Marien erinnern? Zu den bin ich als Ulligen mit meine Schwester und der ihre Freundin für zum Blockflöte, un'der konnti Fingers nie von die zwei Keulens lass'n. Da sin'die nich mehr zu den hin un' ich bin mitti Jungs zu'n kicken. Fand'ich sobiso besser als dat scheiß Flöt'n un' die Bibelworte aus sein fiesen Muntgeruch!"

28.08.2014 Rentner Bank am Ruhrdeich in Alstaden Erwin in der Flaßhofstr.

Hier am Ruhrdeich sitzen: (von rechts nach links): Erwin, Heinz, Mathilde, Eva


Ich weiß natürlich nicht, ob auch Ihnen schon einmal aufgefallen ist, dass, wenn die Medien - ganz gleich ob in der Zeitung, im Fernsehen oder im Internet - über alte Menschen oder Rentner oder Rentenreformen oder Rentenzahlungen berichten, immer wieder zur Veranschaulichung alte Leute auf einer Parkbank sitzend gezeigt werden?!?!! 

Es scheint also so zu sein, dass man sich Menschen, die über 60 Jahre alt & mögliche Rentenempfänger sind, immer auf Bänken sitzend vorstellt. So als hätten sie den ganzen Tag nichts anderes zu tun und wüssten auch nichts anderes mit sich anzufangen, als beharrlich auf Bänken zu sitzen und ins Leere zu stieren.

In Oberhausen Alstaden wurde als Maßnahme gegen die Diskriminierung der alten Menschen auf wehrlosen Parkbänken nun eine Rentner-Kampf-Gruppe gegründet, die gegen dieses Vorurteil vehement und mit aller Raffinesse ankämpft. 

Wie Sie sehen, haben sich vier Personen aus dieser Kampfgruppe - alle schon jenseits der 80 - gestern auf dem Ruhrdeich in Alstaden auf die oben abgebildete Bank gesetzt und werden dort so lange ausharren bis die WAZ ein Foto von ihnen veröffentlicht. Ach, Sie können auf der Bank niemanden entdecken? Na ja, dann sind sie wahrscheinlich kein Rentner und betrüblicherweise noch nicht einmal 60 Jahre alt.



-"Erwin, wat sach'se zu den Ganzen?"
- "Hömma, dat geht mich allet auf'n Sack, Du! Wie auf den zweiten Fotto da untere Bankfotto mitti Sackgasse. Kumma, is doch so. Ers maloch'se dich dein ganzet Lebn 'n Arsch app, un' dann krisse nur die paa Penunsen, von die'ße nich'ma so'n Sahnetörtchen inne Flaßhofstraße bügeln kannz."
- "Erwin hömma, Mensch, du bis doch verheirat'!?!!"
- "Kla' bin ich verheirat, un'wie! Abba dat Gerda sacht ambs inne Poofe ja immer, fang mich bloß'nich am Fummeln an du Pissbudenlui! Un' dann denk'ich für zum Ablenkn an so'n Törtchen von die besachte Straße da. Abba im Alter is dat wie auf den Fotto mit die Schilder da ob'n: Immer bisse irnxwie inne Sackgasse, kannz verdorrich nich mehr wendn, un wenn dich ma' ein steht, hasse Halteverbot!"

27.08.2014 Fahrradstadt Oberhausen und die Poperze von Heinz

Alstaden Püttstraße Aufgang zur Brücke
Wie man nachlesen kann, ist Oberhausen eine der fahrradfreundlichsten Städte in NRW. Gleich hinter Münster. Und es will schon etwas heißen, ... wenn man diese Meinung nicht sofort revidiert, nachdem man hier die ersten Erfahrungen mit solchen Fahrradwegen machen musste, die plötzlich im Nirgendwo enden. Oder die - wie in Stadtmitte - ganz unvermittelt vom Bürgersteig mitten auf die Straße führen .... und .... dort ebenfalls abrupt enden. Ganz toll sind auch die Rüttelfahrten über die von den Baumwurzeln hoch gedrückten Straßenpflastersteine auf der Behrensstraße. Fährt man da entlang, weiß man sofort, wie es auf dem Rücken eines Esels im strengen Gallopp zugehen muss. Vielleicht haben die Fahrräder ja von diesen Straßenrütteltorturen ihren umgangssprachlichen Namen 'Drahtesel' erhalten. 

Aber ... auf all diese angesprochene & medial verbreitete Freundlichkeit, die dem Fahrrad hier in OB ohnehin schon entgegengebracht wird, setzt der Alstadener natürlich noch'n Schüppken drauf. Man siehts auf dem Bild oben. Der Alstadener Radbegeisterte stellt seinen Drahtesel liebevoll ins Grüne und gönnt ihm dort so lange Ruhe bis sich jemand entschließt das Ordnungsamt einzuschalten. 


- "Sach'ma Heinz, bisse auch gern Farrat gefahr'n?"
- "Hömma, bis vor drei Jahre bin ich bei schönet Wetter noch appunzu mit den Fahrrad anne Ruhr lank. Ers' Charlottenstraße, Breitenbruch, Lickenberg, Püttstraße, Hönnestraße, Fährstraße un'dannapp auf'n Ruhrdeich. Dat ging da noch rubbeldiekatz. Abba getz, mitte de zwei Knie, geht dat nich' mehr. Atrose, linx wie rechs. Un dann krich'ich in Alter auch immer so'n scheiß Poperzenzauber von den blöden FarratSattel. Besonners wenn ich Mittach den Bohn'eintopf von mein Gerda gemampf' hap. 
Da war doch letztens dä Dieter mit seine neue Etepeteteflamme bei uns und als mich dat unten widder so brennt, sach ich grad noch so leise bei meine Gerda: mann du ich hab wieder so'n schlimm'n Poperzenzauber von dein schaaf gewürztn Gullasch. Da hört die Schnalle von den Dieter dat und sacht gleich so in ihrn Hochdeutsch: "Poperzenzauber ... ?! ... Poperzenzauber, oh das kenne ich auch, Herr Bockamp. Das ist doch dieses kleine, hübsche Feuerwerk, das man zu Silvester auf dem Tische abbrennen lässt?!?" Ja, sach'ch, gnädije Frau, brenn' tut dat, und wie, abba nich an Silvester sondernurda wo'se normal de Klabusterbeeren finden tus!"

26.08.2014 Tod Bestattung Evers Beerdigung und Erwin



In der Nähe vom Alstadener Friedhof, in der RuhrSchule auf'm Lickenberg und dort in einem kleinen Seitenraum, da steht er - der TOD! (Von der Straßenseite durch's Fenster fotografiert) Und wenn man sich mal ein bisschen um das Thema Sterben, Ableben, Trauern, Beerdigen kümmert, kann man feststellen, dass der Alstadener, wenn er denn von uns - und damit zugleich von'ne Welt - gehen will oder gehen muss, mit Bestattungshilfen sehr gut in Alstaden sozusagen 'gesegnet' ist. 

Da gibts den Herrn Evers, der wohl mit dem Tod einen Pakt geschlossen hat und darum bei Zeiten all die vielen kleinen Bestattungsunternehmen hier in Alstaden und Umgebung zu den seinen gemacht hat. Bahn, Evers, Heisterkamp, Ocklenburg die sind alle jetzt Evers. Es scheint also so, dass man mit dem Tod ganz gut ins Geschäft kommen kann. Ja, vielleicht sogar ins Geschäft kommen muss, um sich wirklich behaglich im Leben einrichten zu können.

- "Heinz, wat sach'se nu dazu?"
- "Ja, wommama so saren. Der Tod & der Evers annefürsich können ja nix dafür, dat'te apnippeln tus. Ich mein, ma lep ebendt immer so lank bis'se der Löffel appgibs. Und dann bis'se zwa alle und et is Panhas am Schwenkmass, hass abba auch keine Malässe mehr mit der Hämmerieden und die scheiß Prosstata. Drübberhinaus musse dir abba ma klaa' mach'n: Der Tod selps lep ja nur von dein Apnippeln. Stirbse nich, dann stirb dä Sensemann selps, un die Bestatter sterb'n auch aus. Genau dat versuch ja die alte Kosslowski vom Stubbenbaum. Weiße, die Olle von den Friedemann, der ja schon seit lange Zeit sich de Radieschen von unten ankucken muss. Die Olle hat der Friedemann doch pracktich in den sein Grab gemeckert. Die selps is' getz 99 Jahre.

Abba ma' wat anderet. Der Willi von'ne Daimler, dä ham'se patu nich vabrennen woll'n, wegen dem seine Stauplunge. Da wär die Feinstaubbelastung von'ne nähere Umwelt zu hoch. Nä, da sach'se doch nix mehr, wa?!?"

25.08.2014 Baumstumpf Gesundheit Lunge Passelacken und Erwin

Baumstumpf Ecke Maybachstr / Benzstr

Da steht er Stum(m)pf. Der Baum. Der Stubben! Immer mehr von den alten Bäumen müssen weichen. Seien es Buchen, Platanen oder Eichen. Der Alstadener kann nur hoffen, dass es hier nicht so abläuft wie im Marienviertel. Da hat man vor Jahren ganze Straßenzüge ihrer Platanen beraubt. Aber auch im Alstadener Viertel werden immer mehr Bäume bis auf Stümpfe heruntergesägt. Sowohl in den privaten Vor- oder Hinterhofgärten als auch im öffentlichen Raum, wie zum Beispiel hier auf'm Fotto zu seh'n. Da, wo getz nur noch'n Stumpf geblieben is', stand ma'n riesigen, grünen Baumapparillo auf'e Ecke.

- "Mensch Erwin, sachgetzaumawat dazu!"

- "Ich sach immer für meine Olle, dat Gerda: 'Gerda. Schnubbelmäusken, hömma! ... kuckma! Ers machen'se die Bäume app un' dann machen'se uns alle. Zack, Rübe weck, un' app dafür! Allet wat alt is', bisken krumm gewachsen is' odda von'ne viele Maloche 'n krummen Puckel hat, machen se klein un' tun'se im Müll rein odda auf'n Alstadener Friedhof. Wir wer'n immer weniger un' die Passelacken immer mehr", sach ich für mein Gerda immer. Mitti Bäume is' genau so. Die wer'n immer wenijer un der scheiß Petong immer mehr. Dabei brauch'n wir de Bäume doch für'e Luff un' für der gute Sauerstoff un'so. 
Die Bäume sin'doch irnxwie de Lunge in'ne Stadt. Ich happ in'ne BILD ma jelesen, dat die aus den Kohlendixüd still in Dunkeln über nachts wie aus nix der schöne Sauerstoff machen, der wir zu unsern Leb'n nötich brauchen tun. Un' wenn die Bäume nich' mehr in'ne Lunge von'ne Stadt sind, dann hört sich dat so an, wie dat Pfeifen bei den Willi aus'n Seniorenheim sein Assma in'ne Staublunge. Wenn die Blödmänner hier so weiter mach'n, pfeift unser Alstaden irnxwann sozusaren aus den ganz letzten Loch. Da kannze abba für, menschenskinder! - So Gerda, getz schieb mich ma zum Luff holen mit mein AOK-Schopper unter der große Baum in'ne Schalottenstraße. Wer weiß wie lange et dem noch gib!?!"

24.08-2014 Tempo Taschentücher Schnupfen Poperze

Auslage Textilhandel Behrendt, Bebelstr. 176


TEMPO. Für die Nase. Oder eben andere Papiertaschentücher, wie sie heute so massenhaft - in Verarbeitung und Preis absolut billig - angeboten werden ..?! ... ?!.. genau so'wat ähnlichet braucht der stark verschnupfte Alstadener bei dem Frühherbs-Wetter jetzt wieder. 
Aber viel, viel besser als das schnelllebige Tempotuch ist für die richtige Kumpel-Nase das traditionelle, feste, textile Schnupf- oder Taschentuch. Und die gibt's hier in Alstaden noch beim Textilhandel Behrendt auf der Bebelstraße an'ne DHL-Fijale. Odda kanze dir'n Kumpel und seine Olle von früher mit so'n luchtet Papierdingens vorstellen, wenn die dä Pips ha'm?

- "Wat meinz Du Heinz?"
- "Mensch, hör mich doch auf, äh. Da hatt' ich letzenz so'n fiesen KawenzmannSchnotten in'nen Pinnokkio, pack mich schnell die Papierrotzfahne aus dat kleine Schoss in'ne Flurkomsole, tu da richtich satt so'n SchmodderMoppet aus mein Riechkolben raus, un wat glaupse, wo ich der Rotz hatte? In'ne Hand! Ich hat' der lecker vateilt in'ne ganze Faus', äh. Hömma, da kannze saren, watte willz: et geht doch nix über die alt'n Rotzfahnen. Die aus'n festen Stoff - wie die von den Behrendt aufe Bebelstraße. Mit die kannze dir sojar die Poperze appwisch'n, ohne dat'te dich hinterher die Fingers wasch'n muss'!"

Textilhandel Behrendt, Bebelstr. 176, 46049 Oberhausen

23.08.2014 Hundeköttel Hundescheißbeutel und der Erwin

Eigentlich müsste auf dem GebotsSchild noch'n Hund beim Kötteln abgebildet sein 
Hier in Alstaden gibbet et einige sehr praktische und eigentlich auch sehr schön begrünte Verbindungswege. Zum Beispiel die Püttstr. über die alte Eisenbahnbrücke zwischen Heiderhöfen und Hönnestr oder den engen Weg zwischen Franzenkamp und Maybachstraße (siehe Abbildung). Der Alstadener nutzt sie gerne, diese schmalen Wege, denn sie kürzen ab, sind nicht mit Autos zugestellt und zudem frei von Verkehrslärm; sodass sich die Gehörknöchelkes 'n bisken ausruhen können & der Alstadener ma'n kurzet Weilchen Luff schnappen kann.
A-B-E-R ....
... Der gemeine Alstadener Hund des ganz gemeinen Alstadener Hundehalters - nicht der des Alstadener Hundefreundes; den sollet ja auch geb'n - nutzt diese kleinen heimeligen Verbindungswege ebenfalls. Un'zwa ziemlich HÄUFig!! Und da die Wissenschaftlers trotz der vielen Erfolge der Genetik noch keinen Hund haben klonen können, dem der eigene Scheißbeutel hinten rauswächst und der sich nach'm Hundegeschäft selbständig abbindet und dann vom Hund in den Abfall portiert wird, liegen die Tretminen eben zu 'Hauf' in diesen kleinen, engen Verbindungswegen und warten auf den tapsigen Alstadener Fuß, der leicht strauchelnd von'ne Kneipe A'ms vergnügt nach Hause schlendert. Bis'se, ja bis'se dat "braune Glück" endlich an Schuh ha's un'et unbemerkt nach Hause trägs! Kacke!

- "Wat sach's' Du denn dazu Erwin?"
- "Ja, Keerl, wat soll ich da sagen. Wom'ma'ma sosagn: Dat is' ebendt große Schitte!  Komm'se von den Alstadener Hof nach' paa Bierken zu Haus .... zack, hasse die Hundeköttel au'm Teppich, un' die Olle meckert dir'n Killo Brokkeli an'ne Ohrn. 
Dat Gute alledinx dran is', dat deine Perle bei der Gestank von die Köttel deine Bier-Fahne nich riechen tut. Abber ich sach immer: lieber ne gefleechte, leckere 10€-Fahne als der Gestank von'ne Hundescheiße in'ne Nase bei'n Tatortkuck'n! Ma ganz'u schweig'n von Meckerei von'ne Olle."

22.08.2014 Frisöre Trendfrisöre Billigfrisöre und Erwin




Genau wie mit den kleinen guten Metzgerläden ist das auch mit den richtigen, kleinen, guten Friseur-Salons und den schlichten aber handwerklich hervorragenden noch kleineren und noch versteckteren Frisörläden in Alstaden. Auch hier habe ich mir mal wieder zwei dieser Spezies aus meiner näheren Umgebung herausgesucht. 

Einmal den 'Frisör Karl Schuricht' in der Behrensstraße. Zu dem geht mein 91jähriger Vatter. Und wenn der da rauskommt sieht der regelmäßig aus wie Fünfunsippzich. 
Und zum Anderen den 'Salon Ambiente' in der Maybachstraße. Da geh ich selbst hin, weil im Schaufenster steht: "Der Salon für Ihre Schönheit" Und da fühl' ich mich mit meine schöne Schönheit so richtig schön aufgehoben. Sieht'ma doch, odder?
Also, Mann und Frau brauchen weder die sündhaft teuren, modernistisch & avantgardistisch gestylten Haar- & Visagistenketten noch die Ausländerbillig-Läden, die 'n Haarschnitt für 5€ im Angebot haben mit: 
selps föhnen, 
selps schneiden, 
selps rasieren. 
Un' für Frauens: 
selps Lockenwickler,
selps Trockenhaube mitbringen. 
Teuer, teuer teuer oder billig, billig, billig. Gibbet denn nix dazwischen??
Doch:
Gutes Frisörhandwerk zu fairen Preisen und das direkt im Stadtviertel. Genau dat will der durchschnittlich-behaarte Alstadener, un' genau dat kricht dä auch bei die beiden genannten Frisöre!!!

- "Wat sach's Du denn dazu, Erwin?!?": 
- "Mann Heinz, geh mich weg mit die Billigheimer. Ich war letzenz bei so'n Scheren-Eschek in'ne Nähe vo'ne Maarkstraße. Un' als ich rauskam, hatt' ich 'ne Reus-Büarste au'm Kopp. Weiß'e, wie dä Reus von die Borussia. Un als ich zehaus die Tür reinkomm', sacht dat Gerda für mich: Was wollen Sie denn hier, mein Herr? Ich so: 'Gerda, ich bin et doch, Dein Erwin!' Mensch, da hat die mich vielleich' zu Minna jemacht. Junge, Junge. Ich musste nachts im Dunkeln drei Nächte auf den kleinen Soffa in Wohnzimmer schlafen un' dä Assbach hat'se mich auch weck'enomm'n. Danach hatt'ich verdammp Rücken un Halluzi...?!...äh ... Halluziojonen. Getz geh ich widder bei den 'Ambiente' in'ne Maybachstraße, un gut is'!!!"

Karl Schuricht, Behrensstraße 24, 46049 Oberhausen
Salon Ambiente, Maybachstr, 28, 46049 Oberhausen

21.08.2014 Stehcafés und Erwin und Agethen und Kühnen und Suthoff






Die kleinen Stehcafés an den Straßenecken, die Stehcafés mit den kleinen runden Tischen, die Stehcafés mit der netten lebenserfahrenen "Mudder" aus'm Viertel hinter der Theke, die Stehcafés, in denen man einfach mit allen über  alles und Jott & die Welt klönen konnte, diese ehemals so verbindlichen heimeligen Stehcafés, in denen sich die trafen, die ihrem Leben auch nach der Maloche und während der Rente im Gespräch mit anderen ihrem Alltag ein wenig Sinn geben wollten und mussten, genau diese Steh-Cafés werden immer weniger. Aber die Dönerbudens, Spielhallens und Billiglädens werden immer mehr. Und darunter leiden auch Erwin un' sein Kumpel - wie ma hier lesen kann:


- "Keerl in'ne Kist äh, getz kannze bei den Suthoff auch nich' mehr gehn un' stehn. Da hab ich noch vor paa Monate immer an Vormittach mit'n Erwin auße Maybach gestanden. Kaffe un' n lecker Brötchen mit Zerwelat oder dick Fleischwuast. Die Olle von den Erwin hat dä doch an Vormittach immer rausgeschmiss'n. Weil die inne Wohnung putzen wollte. 'Erwin, geh mich auße Füße, verdammp', hat die zu den Erwin immer gesacht. Getz, wo der Suthoff alle is, hänk die arme Socke an Vormittach zu Hause inne Wohnung rum un' muss sich'n Staubsauger anhören un' von ein Zimmer in dat andere hüppen. Un' allet nur, wie jesacht, weil'se dä Suthoff an'ne Ecke Flockenfeld/Maybach platt jemacht ha'm. Allet machen'se hier in Alstaden platt. Einfach allet, wo'se irnxwie dein Spass dran hass, machen die platt!"



- "Warum seid'er denn nich' zu den Agethen gedackelt? Da is'et doch auch schön. En tradizoneller Bäcker aus Oberhausen! So steht'et doch au'm Schild bei den."



- "Mensch, so weit konnt' der Erwin doch nich' mehr. Wegen sein Bein un sein Assma."


- "Oder zu Kühnen, mit den 98er. Der hält doch da in'ne Nähe."

- "Nä Du, Kühnen is doch nur für Nachmittach, wegen den sein lecker Kirschstreusel mit viel Sahne drauf. Un an Nachmittach hat den Erwin seine Olle den Erwin doch nich' mehr vor'e Tür gelassen."

- " Wegen sein Assma?"


- " Nä, wegen sein Assbach! An Nachmittach hatt' der Erwin doch immer schon seine fünf Assbach in'nen Kopp! Dann läuf' den Erwin sein kaputtet Bein doch immer woanders hin wie der Erwin selps!! Vasteh'se?!??"
Bäckerei & Stehcafé Agethen, Bebelstr. 191, 46049 Oberhausen
Bäckerei, Konditorei Kühnen, Bebelstr. 259, 46049 Oberhausen


20.08.2014 Eisessen beim Adria mit Wundertüte








Willze lecker Eis essen, geh'se im Flockenfeld gegenüber vom Küchenladen bei den Adria. Eis Café Adria hat allet, wat lecker is'. Nur zurzeit eher Scheißwetter als Eiswetter. 

An schönen warmen Tagen sitzt der gemeine Alstadener hier am Eiscafé auf'm Bürgersteig - links Wand rechts parkende Autos oder rechts Wand links parkende Autos. Löffelt stoisch sein Eis und raucht sich einen. Oder auch nich', wenn er an'ne Gesundheit denken tut.
Im Vorbeigehen kannze Dir auch einfach eins aufe Faust nehmen. Zum Beispiel die Wundertüte, für nur drei Euro. Wo gibet dat heute noch?!! 'N Wunder, ne Tüte un' ein' an'ne Waffel. Na klaa, gibet nur in Alstaden bei den Adria auf'm Flockenfeld. 
Also, Leute: Hingehen, lecken, schlecken un' glücklich sein. Besonders wenn die Sonne über Alstaden lacht wie damals die Kumpels über'n dreckigen Witz. Früher war Staublunge. Heute is' Eisessen mit Rauchen! "Ach, hör' mich doch auf mit Dein blöden Pessemissmuss, Mensch!"

19.08.2014 Metzgerei und Fleischerei und Braten am Wochenende




Mensch, sach'ma: "Metzger ..., .... gibbet die überhaup' noch?!?" 

Vor gaaaanz vielen Jahren konnte man fast an jeder Ecke 'nen Fleischer finden. Heute sind die meist durch die Fleischtheken beim Discounter ersetzt. Schrecklich. Billigfleisch in Massen fast für lau. Un' so schmecket auch. Fad wie totgemacht. Zwei richtige Metzger sind hier bei mir in der Nähe. FleischesGlück & FleischesLust fand ich in Alstaden.

Beim Altenburg bekommt man klasse Frikas nach Metzgerart. Ka'ma links auf'm Schild im Schaufenster nachlesen oder 'n Schnitzel,  saftig paniert & goldbraun gebraten. Oder 'ne gut gewürzte Currywurst 'für zum Grillen' - wenn denn der scheiß Regen endlich ma' widder aufhört & die Sonne den Spätsommer beglänzt. O, lyrisch!
Der andere ist die Fleischerei Mersiowski. Schöner Eckladen mit freundlichen VerkäuferFrauens, die et fast immer schaffen, gleich beim ersten Abwiegen genau die Grammzahl zu treffen, die man als Kunde genannt hat. "Tun Se mir'n Viertel von die Fleischwuast, kann auch'n bisken mehr sein." Wie in'ne Werbung, aber eben nich' bei'n Supermarkt. Alles schön propper da & wohlgeMund. 
Also ihr Leute - mehr beim richtigen Metzger an'ne Ecke einkaufen. Dann klapp'et auch mit den lecker Braten am Sonntachmittach und mit'n deftigen Eintopf für'n Samstach, damit der Vadder beim Bundesligakucken wat in'ne Wampe & 'ne solide Grundlage für ein, zwei Pülleken Bier und 'n Kuazn hat. Un' nach'm Sportstudio dann de Schnalle an'ne Schürze gehn, oder so. 
En besseret fleischiget Wochenende kannze aufe ganze Welt nich' haben wie hier in Alstaden zwischen die zwei töfte Metzgers!!
Josef Altenburg, Marianne Altenburg, Fleischerei Oberhausen Alstaden Ost, Alstadener Straße 13
Roland Mersiowski, Fleischer Oberhausen Alstaden West, Stubbenbaum 29

18.08.2014 ... und wie's in 2013 begann...




Die erste Bekanntschaft mit der Ruhrgebietsstraßenfeinkost war sozusagen deutschnational in Alstaden. Nach'm Schleppen hatten die UmzugsJungs Hunger. Meine Schwester kennt da 'ne suupa Pommesbude. Ganz in'ne Nähe.

Farmer Grill. Echt Deutscher Imbiss auf'e Alstadener. 

Muss ma' sich ma' auf der deutschen Zunge zergehen lassen. Pommes, Hähnchen, Körriwurst, Majo alles deutsch und dazu sicherlich auch noch'n deutschen Döner. Zwei deutsche Frauens steh'n hinter der deutschen Theke und schwitzen deutschen Schweiß an der deutschen Frittöse. Spießen brutal nacktes, deutsches Geflügel auf spitze blanke kalte deutsche Grillspeere. Und machen die Hähnchen braun & knusssprich. Aber Ausländer dürfen hier auch: Essen oder mitnehmen und zahlen. Is' doch klaa man!
Für alle, die's mögen, iss'et wohl schön schaaf un' lecka, hab' ich gehört ... und sicherlich auch nicht ganz so nationalistisch gemeint, wie es sich auf'm deutschen Schaufenster in GroßDeutschBuchtaben nu'ma liest. 
"Ey Alder, komm'se  gleich heiß&fettich Körrywurs' bei die Faarmafrauens?" - "Abba imma!" Farmer Grill Alstadener Straße gegenüber vom "Schwarzen Diamant",