30.09.2014 Handwerk in Alstaden Liedgut und Heinz hat Gerda unsittlich berührt und Kalle bringt die Hose zum Schneider

Das Bild üben links ist von Andreas Praefcke
Schneidri, schneidra, schneidrum Volkslied (um 1850)

1.Schneidri, schneidra, schneidrum,
schneidri, schneidra, schneidrum.
Ich bin der Meister Schneider
und mach den Leuten Kleider
im Land weit herum,
im Land weit herum.
2.Ich Schneider bin ein Mann,
ich Schneider bin ein Mann,
kann einem neues Leben
durch meine Arbeit geben,
daß es passieren kann!
Ich Schneider bin ein Mann,
ich Schneider bin ein Mann.
3.Spott kein'm der Schneider mehr,
man halte sie in Ehren;
wenn keine Schneider wären,
wir liefen nackt herum.
Schneidri, schneidra, schneidrum,
schneidri, schneidra, schneidrum.
4.Ich sitz und schau mich um,
ich sitz und schau mich um,
als wenn ich Kaiser wäre,
mein Zepter ist die Schere,
und mein Tisch das Kaisertum.
Ich sitz und schau mich um,
ich sitz und schau mich um.

Naja, in der dritten Strophe kann man es lesen: Was wir wären und wie wir wären, wenn es sie nicht gäbe. Unsere Schneider. Nämlich nackig. Drei von den Änderungsschneidereien habe ich mir hier aus dem Stadtteil Alstaden sozusagen aus dem Gesamtangebot herausgeschnitten. Allerdings nicht mit einer Schneider- sondern mit der ganz gemeinen Wortschere. 
Bei zweien von Ihnen habe ich selbst arbeiten lassen und beide haben tadellos geschneidert. Es bestehen also keine Bedenken, warum all die hier nicht genannten Alstadener Schneider nicht auch sehr gut ihr Handwerk verstehen sollten. 
Doch wer - wie ich - schon ein wenig älter ist, wird dieses oben genannte Schneider-Lied sicherlich auch vor vielen Jahren zu Schulzeiten gesungen haben. Wir hatten damals einen Musiklehrer namens Kiwelitz und dieses Schneiderlied war sein Lieblingslied. Und er ließ es uns darum zu jeder Gelegenheit, die sich ihm bot und uns darum geboten war, singen. Es war sein, des Musiklehrers, kanonisches Lied. Das heißt, wir wurden in Gruppen aufgeteilt und mussten es im Kanon singen. Immer und immer wieder. Dieses Lied und andre Lieder. 
Wie der Schneider im Schneidersitz immer und immer wieder Nadel und Faden in geschlungenen Bögen durch den Stoff sticht und zieht. Immer und immer wieder wie schon vor Jahrhunderten in Alstaden der Bauer die Furchen mit dem Pflug in den Acker zog und der Kumpel viele Jahre später immer und immer wieder mit Schlägel & Eisen unter Tage dem Flöz die Kohle abtrotzte. Handwerk in Alstaden. Ob Schneider oder Maler, ob Frisör oder Installateur sie lebten und arbeiteten und tun's noch heute, während der Kumpel seine Staublunge ins Grab hustete. Und letztlich der Alstadener Bergmann ausstarb.

- "Na, Heinz wie geht?"
- "Muss."
- "Un' bei Dich, Kalle?"
- "Muss auch."
- "Komm'se mit aufn Bierk'n inne Flotte?"
- "Geht nich, Kalle."
- "Kehr Heinz, ich schiep Dich doch mit dein AOK-schopper zu're Flotte."
- "Hömma Kalle, ich kann doch nich' inne Boxerschorz inne Flotte."
- "Ziehs'e e'md'ne lange Buxe an."
- "Geht nich."
- "Kannze noch wat mehr alz die zwei Wörters?"
- "Nä, getz nich'."
- "Kumma Heinz, hier nimm'ma 'n tüchtigen Schluck von den Korn aus mein Flachmann, dat lös' Dich'e Zunge un'so'weita'un'so'foart. Un' dann zieh'ße de Buxe an, un' app inne Flotte."
- "Kehr Kalle, Dat geht nich, mein Gerda hat mich de Beine von'ne Buxe zusamm'genäht."
- "Warum dat'dann, dat'is doch unpraktisch."
- "Kehr, wen sach'se dat, Kalle?!"
- "Abba warum hat dein Gerda dat denn gemach'? Sach doch entlich."
- "Dat wa so, Kalle: Dat Gerda hat sich an Backof'n gebück' für zum lecker Kuch'n rausholen. Ich saß danebe'n inne Nähe an Küchentisch in mein Schopper. Un' da hap'ich'se mit'te rechte Hant von hintn untn untere Schürze an ihr'n Dinx gepack'."
- "An wat für'n Dings, Heinz?"
- "Kehr Kalle, an den DINGS da ebendt."
- "Ich weiß nich' wat'te da für'n Dinx meinz, Heinz."
- "Mann Kalle, biss'u abba schwer von Kapee!"
- "Dat Dings, wo die Frauens bei'n Fahrrad fahr'n mit auf'n Sattel sitzen tun."
- "Du has' der Gerda sein Fahrrad an der Sattel gepack!?? Du bis'sa perserv, Heinz!"
- "Nä KALLE, an dat, womit'ie da sitz!!"
- "Ach, Du meinz, an'ne Honichwaabe von dein Gerda. Mann Heinz, wenn'ich dat bei mein Ulla gemach' hätt', tät ich getz in Hellios auf'e Intensiv an'ne Schläuchkes häng'n. Wie kannze auch nur so'n Tabu mach'n Heinz? Mannmannmannmann!!"
- "Kehr Kalle, dat'is einfach die Natur in mich. Wennze so lank wie ich an dein AOK-Schopper gefesselt bis, dann krisse scho'ma staake Frühlings'efühle, wenn Dein Frau an'n Oof'n für lecker Kuch'n bücken tut."
- "Abba doch nich in Herbs' Heinz, wenn'e Blätters fallen. Gib mir getz ma deine Bux, ich geh damit zu den Ännerungsschneider auf'e Bebel. Der mach' dich an die widder die Löchers für deine Stelzn offen. Un' dann schiep'ich uns ap zu'n Kleine-Natrop auf paa' Kuarze mit paa Bierken dran. Dat is' wie der Lethe von'ne olle Griech'n zu'n Vergess'n."

Erdiz Schneiderei Flockenfeld 49, 46049 Oberhausen - Alstaden-West
Schneiderei Adata Alstadener Str. 46, 46049 Oberhausen - Alstaden-Ost
Ugurlu Zeki Änderungsschneiderei Bebelstr. 147, 46049 Oberhausen - Alstaden-Ost

29.09.2014 Heißluftballon über Alstaden und Heinz ruft Gerda weil die Freiheit über den Wolken grenzenlos ist


Ein unbekanntes Flugobjekt über Alstaden. Eigentlich spricht man ja bei diesen Heißluftballons gar nicht von fliegen sondern von fahren. Aber wie liest sich so eine Schlag-Zeile: Unbekanntes Fahrobjekt über Alstaden!? Genau, diese Zeile liest sich, als fahre einer der grünen StoAG-Busse seine Runden quer übers blasse Firmament dieses Stadtteils von Oberhausen. Aber man sieht auch, dass sich an den sonnengoldenen Tagen eines späten Sommers oder frühen Herbstes ein luftiglustiger Farbklecks an den Himmel über das sonst oft triste Alstaden malen lässt. Also, zweiter Schlagzeilenveruch: Unbekanntes Flugobjekt malt Farbklecks über Alstaden. Nun, Ihr Alstadener, genießt die letzten schönen Tage eines Altweibersommers. Die meisten von Euch werden dies eher bodennah & bodenständig und nicht von heißer Luft in die Weiten eines wolkenlosen Himmels getrieben tun. Sollte der Alstadener - wie oft in seinen Reden - allerdings auf heiße Luft partout nicht verzichten wollen, dann möge er ins Bad gehen und sich dort tüchtig einen föhnen! Oder auch zwei. Oder drei.

- "Wat meinze Heinz, Du dat wär domma wat?!" 
- "Wat wär'ma wat, Kalle?"
- "Ma mit so'n Heißluffballong übbere ehemalije Zeche Alstaden rübber mach'n."
- "Kehr Kalle, in so'n Heißluffmoppett krisse mich mit 10 Püttferde nich' rein. Also ährlich, nich' für Mutterkuchen würd ich damit durch'e Luff flieg'n."
- "Hömma Heinz, mit'ti Ballongs fliech'ma nich, damit tu'ße fahr'n!"
- "Kehr Kalle, erzähl mich bloß kein von Ferd, ey ... dat Heißluffmoppett hat doch gaa keine Räders so wie mein AOK-Schopper. Un in'ne Luff gibbet auch keine Straßens. Wie soll denn dat Dingens fahr'n? Du biss villeich'n Beklopptn. Hasse schon widder zuviel Assbach in deine RentnerBirne?!"
- "Mann Heinz, ey! Man sacht fahr'n bei die Ballongs nich flieg'n, dat iss nu'ma so!!"
- "Dat iss mir allet kack'egal Kalle. Ich tu mit mein Schopper nich in so'n Wäschekoarb unter ein Luff-Fahrts-Gerät geh'n. Kapisko?!?"
- "Abba Heinz, übbere Wolkens soll de Freiheit grenznlos sein."
- "Komm mir getz bloß nich widder mit dein fillesoofischen Scheiß, Kalle. Davon krich' sogaa mein Schopper schon Assma!"
- "Abba dat mit'ti Freiheit hat doch ma' so'n Schlagerheini gesung'n, Heinz."
- "Geeerda! GEEEEEERDA!!!! Wer hat'tat mit'ti Wolkens un' die Freiheit gesung'n?"
- "Dä May, Heinz!"
- "Wat dä, dä der Winnetu un' der olle Schätterhänt gemach'hat, Geerdaschätzken?"
- "Nä Heinz, du Gehirnampetiert'n, dä Reinhard May.
- "Kennz Du dä, Kalle?
- "Nä, Heinz, wenn dä nich auf'e Zeche wa', kenn'ich dä nich."
- "Sach'ma Kalle, wat is' denn, wenn die heiße Luff in der Heißluffballong kalt wird?"
- "Ja, wat soll dann schon sein Heinz, dann isset  woll 'n KaltLuffBallong."
- "Ebendt mit dt!! Un' dann stürze mit der Ballong app, weil'ze keine heiße Luff mehr hass, Kalle."
- "Nä Heinz, dat kann mich nich passiern. Ich nimm mein Ulla mit, dat hat imma'n Reiseföhn dabei. Un außadem sachs'u doch immer, dat ich nur heiße Luff quatsch'n tu. Un' wenn'e Luff in den Ballong kalt wird, dann fang'ich ebendt, auch mit dt, am Quatsch'n an!"

28.09.2014 Muscheln & Oktoberfest bei Kleine-Natrop und Kalle denkt immer nur an das EINE


Na, da liest man's. Da sieht man's. Sie können also wieder gefangen werden. Die Muscheln. Oder sie wurden schon gefangen. Und können jetzt gegessen werden. Und es sind Muscheln rheinischer Art. Und es sind Miesmuscheln. Aber da sie rheinischer Art sind, werden sie wohl zurzeit in der Küche gefangen (gehalten). Denn da kommen sie letztlich her, wenn sie endlich mit geöffneten Schalen duftend vor dem Gast auf dem Teller in einem scharfen Sud ein letztes Mal von den Gezeiten künden. Mytilus edulis. Die essbare Muschel. Und ich weiß, dass wenn Sie sich entschließen, die hier bechriebenen Muscheln bei Kleine-Natrop zu essen, diese Erfahrung zu einem Gaumenvergnügen wird. Sie werden es nicht bereuen. Genau so wenig, wie Sie es bereuen werden, in dieser gastlichen Gaststätte am 24. und/oder 25. den Oktober feste zu feiern. Warum auch immer der Oktober gefeiert werden muss, so wird er, wie man liest, eintrittsfrei mit Schunkel- und Tanzmusik gefeiert. Und einer der mit Vornamen DJ und mit Nachnamen Stephan heißt, macht als Musi-Belustiger auch mit.

- "Hömma Kalle, wat hälze heut A'mdt von schaafe Muschelns?"
- "Welche meinze, Heinz? Die von'ne Flaßhof odda die von den Kleine-Natrop?"
- "Kehr Kalle, die von'n Natrop natür'ch!"
- "Willze mit Dein AOK-Schopper dahin?"
- "Wat'n sonz? Kalle? Ich bin seit der Unfall vor 20 Jahre von meine Genuss-Wurzel an appwärz gelämp, dat weiße doch?! Wie soll'ich denn getz' widder an Lauf'n komm'? Soll'ich etwa zu'n Kleine-Natrop joggen? Wie kannze mich alz dein gelämpten Kumpel? ... ?!! ... Kehr - ?! ... mich fehl'n de Woarte ... denk'se denn ga'nich an'ne Inkluson? Et is' woll so wie mein Gerda letzens sacht: 'Heinz, der Kalle, der wo dein Kumpel is, dat is'n gaanz geilen Bock, der denk' immer nur an dat EINE! Du muss'ma kuck'n, wie dä mich auf'e Geräte kuck, wenn dä kuck!'
- "Tut mich Leid Heinz, mit deine gelämpte Beine un' die Euters von dein Gerda, weiße doch. Abba ich sach immer, besser nur an dat EINE denk'n, alz übberhaup nich denk'n. Ohne Denk'n krisse doch leich'n Loch in den AlzEeimer."
- "Kehr komm, hör' auf mit dein fillesoofischet Gesabbel über der Sex .... getz mach' mich entlich dä Schiebemann rübber zu'n Kleine-Natrop. Ich hap Hunger auf die lecker Muschelns. Gib Stoff Kalle! Un' lass' bloß Deine Wixgriffels von meine Olle! Sonz gibbet auf'e Rübe mit mein Krückstock!"
- "Wat'is mit'n VersöhnungsAssbach, Heinz?"
- "Nä, dä Assbach kannze Dich heut abschmink'n, Du olle Schlauchnase!"

27.09.2014 Grabesstille und faustischer Herbstbeginn Heinz und Kalle und Möpse im Internet



Das Faustische: Lange gesucht. Endlich gefunden. Und es ist weder die von Mohammad Ali noch die von Maske noch die von Klitschko. Es ist auch nicht der. Der FAUST. Der von Goethe. Obgleich dies nahe läge, da das Ganze hier auf dem Friedhof schon etwas untergründig Mephistophelisches hat. Etwas Düsteres. Etwas zwischen Teufel und Engel, zwischen Himmel und Hölle. Aber ganz sicher auch etwas Tröstliches. Soweit ich das richtig gesehen habe, ist's der einzige Grabstein auf dem Alstadener Friedhof, der nur ein Wort (und zugleich einen Namen) ohne weitere Angaben enthält. Und ich denke, das reicht auch, sofern die Namen gerade in Beziehung zum Tode eh Schall und Rauch sind. Und Schall & Rauch sind es auch, die man sieht, wenn man lange genug auf die eigentümliche Maserung des Steins schaut. Man sieht ein Bild, das kommt .... und wie das Leben ... auch wieder vergeht ... am Anfang war das Wort und am Ende ist es wieder ... Nichts. Man merkt, die Stimmungslage wird herbstdüster.

- "Hömma Kalle, ich muss dich noch ma' von den KOMA-Laden von Gestern sagen. Mein Neffe mit seine Affenetät zu die Komputers und den Online und den Internetz hat dat mit den KOMA da in den Welten von Internetz gefun'n. KoMa is' die Abkürzung von 'Koch und Mann'. Dat wa' so'n Kaffeeröster in'ne Nachkriechszeit aus Hagen. So wie heut Schibo oder Eduscho odda meinzweg'n Edeka odda so. Un' da hatt'n die kleine Emma-Lädens frühers der Kaffee un'n paa' von'ne Le'emsmittel her. Dat hat allet mein Neffe aus den Internetz raus in sein Komputer rein gemacht un' mich dann mit so'n Apparillo auf Papier drauf für mich zum Lesen."
- "Kehr, wat'te nich sach's, Heinz. Is'ja dä Hamma! Steht da auch in den Netz von den Peppentörtchen in den fett'n Mubidak sein Laden drin? Odda von der ihre Möpse 'n Fotto?"
- "Glaup'ich nich', Kalle. Abba Möpsefottos soll'et doch viel in den Internetz ge'em!"
- "Hömma Heinz, dann lass'unz doch so'n klein Komputer, so'n Eipät kauf'n für zum heimlich Möpsekucken!"
- "Dat is' gefährlich, Kalle. Wenn mein Gerda dat rauskrich', gibbet widder 4 Wochens kein Assbach un' kein Spoartschau, un' die vasteck' widder mein AOK-Schopper, dat ich der ganze Tach lank un nachts in'ne Bude auf den klein Soffa lieg'n muss un' ich kein Pesuch für mich reinlass'n kann. Dann seh'mir unz paa Wochens nich', Kalle."
- "Kehr Kacke abba auch, Heinz. Da kannze Dich ja gleich bei der FAUST ob'n auf'n Fotto in Grap runner mach'n."
- "Sach'ich doch, Kalle. Un dat allet bloß für Fottos für zum Glotz'n von paa' Möpse?! Dat is'et mich nich' wert, Kalle."
- "Kehr Heinz, für richtich peppige Möpse tät'ich allet!"
- "Wen sach'se dat Kalle!? Weiß'ich doch. Darum ha'm ja auch alle auf Dich "Peppenkalle" jesacht!! Hömma, Du bis'n ollen, geil'n Gesichtsrentner! So, un getz' mach'ma 'ne Schweigeminute für den FAUST da oben auf'n Fotto in sein Grap. Kriss' auch'n groß Täsken Assbach, damit'te die Möpse entlich vagess'n tus'!"
- "Kehr, mach schnell rübber mit den Flüssich, Heinz ... bevor dein Gerda widder mit'n Putzlapp'n in'ne Bude gefech' kommp un' unz'e Pulle wech nimmp'!!!"

26.09.2014 Tante Emma Laden in Alstaden und Kalle erinnert sich und dichtet über Brüste



Da sieht man sie, die Tante Emma und ihren Laden. Auf dem oberen Bild aus den Fünfziger Jahren bedient sie noch geflissentlich & zuvorkommend eine ihrer Kundinnen. Auf dem unteren Bild ist von "unserer" Tante Emma gerade einmal der Rahmen, quasi das Außengerüst des ehemaligen Ladens übrig geblieben. Hervorzuheben weil anmutend ist jedoch das geschmückte und kunstvoll aufbereitete ehemalige Schaufenster des Ladens. Die Alstadener Bürger, die nach dem Niedergang des Tante Emma Ladens hinter diesem Schaufenster ihre Wohnstätte gefunden haben, gaben dem Ganzen durch ihr Fensterarrangement etwas von der ehemaligen Würde der Tante Emma, die dort freundlich verkauft haben mag, zurück. In gewisser Weise verbindet der Alstadener (manchmal) durch die angemessene Umgestaltung seines Wohnumfeldes die Vergangenheit mit der Gegenwart. Den Blick in die Zukunft wird das ehemals von Kohlenstaub getrübte Auge noch üben müssen. Siehe den Eintrag über über Kinderspielplatz und Abfallsammelstelle: Hier!

- "Hömma Heinz, weiße noch die alten Lädens von früher?"
- "Klaa, weiß ich die noch, Kalle. In de Fuffziger hieß'n die noch Koma, odda Komaläden."
- "Nä Heinz, da tu'se wat verwechseln. Koma is doch dat, wat der Schumacher hatt', alz dä mit sein KinnKanntenKopp in Schnee vor so'n Kawenzmann gedonnert is'. Fährt dä doch jahrelank in den gefährlichsten Spoart auf'e Welt un' dann dötsch dä sich der Dez in Schnee an'nen Stein. Is' dat'nich'ie Irrenie des Schixsals, wi'ma'so'sacht?!??"
- "Mensch lass mich mit den bekloppten Rennfahrer mit sein spitzen Hammakinn. Abba Kalle, ich weiß genau dat die früher Komaläden heißen tat'n. Nach'e Zeche sin'wer doch immer zu'n 'Koma' von der dicke Mubidak un' ha'm 'ne Pulle von den Dortmunder Pißfix gekauf'. Kehr, da muss'e doch noch dran erinnern tun, odda hass'n Loch in dein AlzEimer?!"
- "Hömma, getz weiß ich widder Heinz. Da wa' doch dat töfte Lehrmädchen in den dicken Mubidak, der fies'n Kallerinbunker, sein Laden? Dat hat'toch imma so kess "retur" jesacht hat, wenn et dich 20 Fennije zurückgab?!"
- "Richtich Kalle, getz has'set widder drauf. Un' fällt dich sonz nix mehr dazu ein??"
- "Ja, Mensch hömma Heinz, getz fällt'et mich wie Schupp'n auße Haare. Dat Törtchen in den Laden hatte doch so saftije Möpse, dat die bei'n Bücken imma aus'n Peppenhalter rutscht'n un' auß'e Bluse ihren Ausschnitt hüpfen taten. Desweg'n ha'm'wer doch off bei'n Löhnen für dat Pißfix die Groschens auf'n Linolinumbod'n fall'n lass'n?!"
- "Ich wuss'et! An'ne Möpse erinnert sich unser Kalle imma. Desweg'n hat'se doch auch dä Spitzname "Peppenkalle". Hasse da nich ma'n Gedich' von gemacht?"
- "Ja, hap'ich Heinz."
- "Dann sach doch noch'ma Kalle!"
- "Kehr lass'ma Heinz, is' doch nur so'n Killfit"
- "Komm sach der Spruch doch noch'ma', Kalle!"
- "Abba nur, wenn'ich'n Täsken Assbach krich."
- "Kriss'e rubbeldiekatz, Kalle ... sogaa zwei!"
- "Also, der Spruch wa'so:
"Wupp tatscht dä Kalle Eppelmann
Die Keulens an'ne Peppen dran"
- "Einfach klasse Kalle, Du bis unsern Schiller sein Göte ohne Lockens!!"

25.09.2014 Kinderspielplatz und Abfallsammelstelle am Fröbelplatz und Heinz und Kalle hadern mit dem Schicksal des (Ehe)Lebens

Kinderspielplatz / Abfallsammelstelle Fröbelplatz
Kinderspielplatz / Abfallsammelstelle Fröbelplatz
Kinder sind ein Segen. Eben: Kindersegen. Und darum ist die Einrichtung von Kinderspielplätzen gut. Kinderspielplätze sind wichtig. Kinderspielplätze sind notwendig. Und weil Kinder Platz zum Spielen auch in unseren verkehrgefährlichen & betonwüsten Städten brauchen, werden eben diese Plätze kommunal - wenn auch oft wegen des finanziellen Aufwandes zähneknirchend - zur Verfügung gestellt. Was jedoch nicht sein sollte?!: Sie sollten nicht neben Abfallcontainern errichtet werden oder umgekehrt, Abfallbehälter sollten nicht in unmittelbarer Nähe von Kinderspielplätzen stehen. Kinderspielplätze und Abfallsammelstellen passen einfach nicht zusammen. Und warum dies genau hier am Fröbelplatz so geschehen ist, entzieht sich meiner Kenntnis und findet auch nicht mein Verständnis. Und es passt auch nicht zu der (wie schon geschrieben) eigentlich sinnvollen & bürgernahen Gestaltung des Alstadener Fröbelplatzes.

- "Kehr Kalle, weiße noch? ... direck nach'n Krieg ... un' noch gaanz lange nach'n Krieg hat'et übberhaup ga'keine Plätze für die Ulligen gege'm??"
- "Has'se Rech, Heinz. Wir ha'm immer in'ne Ruinens Räubers un' Schandarm un' Kaubeu gespielt un' auf'e Schotterstraß'n mit all ihre Schlaglöchers mit'te Pille rumjebollz."
- "Abba weiße auch noch Kalle, wie dat Kleine von den Erwin un' sein Maagret hier auf'e Straße von den schwere Kohlelaster plattjemach' is', alz'et mit sein ollen Holzrolla auf'e an'nere Seite von'ne Straße rübber jemacht hat?"
- "Kehr, die Zwei ha'm sich nie so richtich widder davon erholt, Heinz. Mann, wenn ich an der kleine weiße Sarch denk, wird mir getz noch schwummerich in'ne Pumpe."
- "Un' dann hat dat Zweite von den Erwin un' sein Maagret doch in junge Jahre in den Kopp diese Ämbelie bekomm'n, un' hat davon'n Hau wech, un sitz wie ich alz alten gelämpt'n Mann in so'n AOK-Schopper un' sabbert."
- "Kehr Heinz, da iss' doch fass' de ganze Ehe von der Erwin un' sein Maagret dran kapputt gewes'n."
- "Tja, so iss'et Kalle, de Ehe alz Spielplatz von'ne Leidenschaft'n, eingerahmp von der Abfall un' der Müll von ein ganzet beschissenet Leb'n."
- "Iss'ja nich' für zum Aushalt'n, Heinz ... Du ollen Fillosoof ... mach' mich ma' schnell 'n doppelt'n Assbach rübber, sonz wird mich noch ganz melanchton in'ne Birne!"

24.09.2014 Alstaden Fröbelplatz Tischtennis und Heinz erschießt fast Gerda

Am Fröbelplatz
Auch das ist Alstaden. Am späten Nachmittag, einem sonnigen Nachmittag, spielen zwei Alstadener auf dem Fröbelplatz an der Tischtennis-Steinplatte miteinander oder vielleicht sogar gegeneinander Tischtennis. Und drumherum "Bus"serln die Bus-Linien 98, 92, 93, 129 und 143 immer ein bisschen. Der Fröbelplatz ist städtebaulich und verkehrstechnisch ein sehr gelungener Platz. Es ist sozusagen ein integrativer Platz. Ein Platz, wie es ihn im innerstädtischen Bereich nur wenige gibt. Ein Platz, der wie man sehen kann, wenn man denn sehen will, von Alt und Jung als Ruhe- Kommunikations- und Erwachsenenspielplatz angenommen und genutzt wird. 
Auf diesem Hintergrund ist es auch nur allzu verständlich, dass der Alstadener Bürgerring - ein Verein, der mit Engagement die Alstadener Belange vertritt - sich und damit zugleich Alstaden mit dem Standbild des "fränkischen, pflügenden Bauern" ein angemessenes Denkmal gesetzt hat.

- "Kehr Heinz, weiße noch, wie wir früher immer in'nen Spoartraum von'ne Zeche Alstaden die klein Bällekes auf'e Titschtennisplatte über't Nezz jedrosch'n ha'm?"
- "Abba wie, Kalle! Dat kannze woll laut saren, dat ich mich da'an erinnern tu! Du wars doch imma dat Opfa. Hass' geg'n uns alle valor'n, weilze Dir paatuu in Dein dösigen Kopp gesetz' hatt'ess', dat'te der Schläger so in'ne Hant halt'n muss' wie de Chinaköppe!"
- "Ich hatt ja wegen die viele Maloche auch kein Zeit diese spizi'elle Technick richtich zu tränieren, Heinz. Sonz hätt'ich euch alle wie nix von'ne Platte jeputz'. Da kannze abba für, Du ollen Furzknot'n" 
- "Kehr Kalle, mach'ma' halplank. Is doch allet schon so lank her, brauch'se Dich doch getz nich' mehr für im Hemp machen."
- "Is' doch wa' Mann, Heinz. Imma hap'ta alle auf mich rumjehack!"
- "Du bis' echt'n aam Kehr, Kalle. Hass' abba noch deine zwei Beine mit die de rumlauf'n kannz. Wat soll'ich denn saren?! Ich bin seit Jahre an der AOK-Schopper gefesselt."
- "Kumma, is doch auch wat Jutes, Heinz. Wirrs' übberrall hinjerollt un' hass für allet Ermäßijung mit dein schön' SB-Ausweiß. Wenn'ze unbedink willz, Heinz, dann kannz'ja Behinnertenspoart mach'n ... mit'te Protes'n odda so?!"
- "Kla Kalle, Du Heudeu ... vielleich' wie diese scheiß Pisstorisus auß'e, äh, - ?!? ... unten auß'e, na sach'ma' schnell? ..., ... den Dings, den Afrika mit seine Heitäckpotes'n an'ne Treter. Un' dann tu ich genau wie dä Pisstosius  meine Olle nach'n Aa'mtessen durch'e Lokustür kapputt schieß'n, un' sach hinteher, dat wa' Notwehr in'ne höchste Not, weil ich wegen mein Prossata so nötich muss'e, un' dat Gerda der Lokus plockiert hatt'.
- "Hömma, dann biss'e se entlich los, Heinz!"
- "Ja schon Kalle, ..., abba wer putz mich dann Aa'm's die Poperze un' holt mich die Bierpulle bei'n Sportschaukuck'n aus'n Kühl? DU Kalle??"
- "Podzeimeduppa!"

23.09.2014 Hausarzt in Alstaden und Heinz und Kalle ihr'n Prostata und die wundersame Heilung

Alstaden Ruprechtstraße
Auch wenn das Schild auf den ersten Blick suggeriert, dass der darauf ausgewiesene Allgemeinmediziner den möglichen Patienten "um die Ecke bringen" will, ist das mitnichten der Fall. Es ist nur die knappe und gesundheits-wegweisende (wie man heute sagt: ikonografische) Aufforderung, doch beim Anblick dieses Schildes noch ein klein wenig weiter - eben um die Ecke - zu gehen, um dann bei Dr. Müller sein Heil zu suchen und letztlich die Gesundheit wiederzufinden
Hier praktizieren Vater & Sohn. Und aus eigener Erfahrung kann ich hinzufügen, dass die beiden Müllers außerordentlich gut praktizieren. Sie sorgen kompetent, einfühlsam und effizient für ihre Patienten. 
Diese Praxis ist eine der traditionellen Alstadener Hausarztpraxen, in der sich der Alstadener nicht nur durch die verständnisvolle Behandlung der beiden Ärzte, sondern auch durch die Hilfsbereitschaft des begleitenden Personals aufgehoben fühlt. Es ist keine Praxis, die durch modernistischen Schnickschnack glänzt und zugleich stört und vom Wesentlichen, nämlich dem Hilfesuchenden ablenkt. NEIN!, diese Praxis ist eine bodenständige Praxis! Ausgerüstet mit den notwendigen, technischen Geräten, die der Arzt im Zuge der Patienten-Behandlung benötigt. Diese Praxis glänzt eben nicht durch technischen und innenarchitektonischen Firlefanz, sondern durch heilende Nähe, Menschlichkeit und die unbedingte Bereitschaft medizinisch und zuweilen psychologisch (auch das beherrscht ein guter Hausarzt) zu beraten und zu helfen. 
Also, Ihr Alstadener - gerade jetzt im Herbst - bei Schlimmerem als einem Schnupfen gleich ab um'me Ecke zu die Müllers; denn 'hier werden Sie geholfen'!

- "Kehr Kalle, letzens hatt'ich widder so staak Prossata."
- "Hömma Heinz, dat is in unern Alter nu'ma so. Da hasse Pullermanns Druck in'n Apparillo, geh's auf'n Boiler, setz'ich extra auf'e Brille, damit'te hinterher nu ja kein Zoff mi'ti Olle kriss, un' waatess' ne halbe Stunde bisse wie so'n undicht'n Wassahahn aus'etröpfelt bis. 
- "Ganz'enau'so isset Kalle. Du sprichs mir aus'se tiefs'e Seele. Letzens hap ich dabei alle Kachelns an'ne Wand geg'nübber von den Lokus gezählt. Sin' 298 Stück. Un alz'ich imma noch nich feddich wa, hap'ich noch dat Muster von'ne Zierpordüre zwischen de Kachelns auswendich'elernt! Kehr, dat hälze in Kopp nich' aus! Un Gerda keiff' auch noch: Wat machs'u ollen versaut'n Schleimbeutel so'ne Ewichkeit auf'e Twalette? Geh zu unser Hausarz, der macht'ich dein Moppett widder flott!'"
- "Un' Heinz, bisse hin?"
- "Jau! Gerda hat mich mit mein AOK-Schopper hinjeschob'n un' is' dann weiter zur'ee Maaktraße Knöpkes kauf'n"
- "Fühlz dich getz besser, Heinz?"
- "Jau un' wie! Dä Dokter hat mich'e Hand aufjeleg' un jesacht: 'Steh auf mein Sohn, nimm Deinen Rollstuhl ...?!! ...  un' verpiss Dich'" 
- "Nä Heinz, is' nich möchlich?!"
- "Doch, wenn'ich doch sare."
- "Un'dann?"
- "Dann Kalle, bin ich schnell mit'n Behindert'nTaxi na' zu Hause un' hap gepullert wie'n Ellefantt. Länger alz'e Minute brauch' ich auf'n Lokus nich' mehr, un' mein Strahl is' alz wär ich widder 40!"
- "Zu den Dokter muss'ich auch!"
- "Kalle bei dich hilf' dat nix mit der Spruch von den Dokter." 
- "Wieso dat denn??!!"
- "Weilze nich' an'ein AOK--Schopper gefesselt bis, Kalle. Ers'musse'ma gelämp' sein, dann ers' wirß'e geholf'n! Dat kannze sogaa in'ne Bibel les'n!!"

22.09.2014 Denkmal in Alstaden und Kalle und Heinz und der Pütt

Denkmal am Fröbelplatz
Gedenktafel am Fröbelplatz
Wie man unschwer sieht. Schiebt seit geraumer Zeit der Alstadener etwas vor sich her. Zunächst wars wohl auf dem Hintergrund seiner fränkischen Bauernherkunft ein Pflug, mit dem er der Erde die kärgliche Ernte, das tägliche Brot für sich und die Seinen abtrotzte und den Frondienst für seinen Herren leistete. Später wurde aus dem Bauer der Hauer und der Pflug über Tage wurde zu Schlägel und Eisen und Segen und Fluch unter Tage. Der alteingesessene, ursprüngliche Alstadener als entfernter Nachfahre dieses fränkischen Bauern schiebt immer noch etwas vor sich her: Es ist die Last des Lebens und die Bürde, die mit dem Verlust der Arbeitsplätze im Bergbau verbunden war ... oder vielleicht immer noch verbunden ist.

- "Kehr Kalle, weiße noch wie wir vor viele Jahre tachtächlich ap in'n Pütt gefahr'n sin'?"
- "Hömma Heinz, manchmal nachts in Traum denk'ich, dat war ers' Gestern oder meinzwegen Vorgestern. Und dann wach'ich auf, such mit'ti Hand nach'e Grub'nlampe und hap dat Gebiss von meine Nachtskomsole in'ne Fingers."
- "Geht mich off' auch so, Kalle. Is' irnxwie wie'n Fluch. Kannze nix mach'n. Ham'ma einfach in uns drin."
- "Ja, is' woll lank her, Heinz. Kehr nä, Mensch äh ... die Zeit vageht abba auch, un' rinnt'ich irnxwie durch'e Fingers direck auf'e Füße."
- "War in'ne Fuffziger, glaup'ich, als'wir noch richtich in'nen Pütt maloch' un' mittachs aus'n Henkelmann gemampf' ha'm?!. Später mit'te moderne Geräte wa' dat doch nur noch'n Killefit un' halp so wild. Un' dann war irnxwann ganz aus."
- "Ja Heinz, et is' aus wie mit allet an'nere auch. Heut muss'e in Sitzen pissen, dat'te noch triff's, un'de Olle dich nich' anmach', weil'ze widder de geschruppt'n, bekloppt'n Flies'n mit dein schlappen Pillolek in deine Tatterhände gelb jepullert has."
- "Komm' Kalle, hoch'e Tasse Schnaps un' einzwei Prossatta un' ap dafür!!"

21.09.2014 Brauchtum in Alstaden und Kalle und Heinz und die Liebe zu Gerda


Der Alstadener pflegt tradionsbewusst sein Brauchtum. Er hängt Wäsche auf eine Leine vor's Haus und wartet darauf, dass entweder schön geheiratet wird/wurde oder sich der Kindersegen eingestellt hat. Diese Verhaltensweisen sind Beschwörungsformeln für die Zukunft. Es soll das, was eigentlich schon gut ist (die Liebe, das Heiraten, das Kinderkriegen, das Eheleben), auch gut bleiben. Es soll sich bewähren und bewahrt werden. Oder - so der ganz fromme Wunsch - noch besser werden. Und all das am besten bis in alle Ewigkeit. Wobei die Ewigkeitsgrenze für jede irdische Beziehung (auch die zu den Kindern) der Tod ist. 
Aber so wie die Wäsche, der Hausschmuck und die Wäscheleine wieder entfernt werden, so werden auch die Feierstunden des Lebens mit fortschreitender Zeit vom Schleier des grauen Alltags überschattet werden. Also, liebe Alstadener, die Brauchtumswäsche nicht nur von der (Lebens)-Leine abnehmen und achtlos weglegen & vergessen, sondern immer einmal wieder vom Grauschleier befreien, erneut vors Haus hängen und den bisher gemeinsam zurückgelegten Weg angemessen feiern. 

- "Stell'ma'vor Kalle, letzens sitz ich mit mein Gerda noch spät vor'e Glotze, un' da fracht mich dat doch tatzächlich so in'ne Stille von den Tagesthemageschwafel von den Roth rein: 'Hömma Heinz, liepse mich ei'ntlich noch!??!??'"
- "Kehr, sach ma' Heinz, dat is doch nich' dein Ernz, äh?! 
- "Nä, da schnallze doch glatt ap, wa Kalle. Meine Olle un' de Romantick aus'se Bunte?!!" 
- "Hömma Heinz, dat is' ja unvaschämp, Du! Dat is'ja fass'n Affrong oda so auf deine ureinxe Menschnrechte als Mann unsoweiterunsofort! Ich hoff', Du has'se heftich de Leffitt'n geles'n!"
- "Nä Du, ... da hap ich ers'ma' ne tiefe Brüllmaus vor Schreck jemacht un' gesach': 'Gerda, Du meine Liepse, hol Du mich ma'ne neue Pulle Bier aus'n Kühl! Abba zackzack zwei Huhn ein Gänse!!'"
- "Un' dann?"
- "Dann hat'se de Pulle jebracht un' vor sich hin jemurmelt: 'Er liep mich doch noch ... und dat nach sooo viele Jahre.'"

20.09.2014 Schlauch in Alstaden Kalle spricht mit Heinz über sein Schlauch

Schlauch hinterm Wilhelm-Meinicke-Haus im schönen Grünen


Der Schlauch in Alstaden: Das Wetter schlaucht. Das Malochen schlaucht. Die Ehe schlaucht. Die Erziehung schlaucht. Die Beziehung schlaucht. Das Einkaufen schlaucht. Das Essen schlaucht. Der Alkohol schlaucht. Das Rauchen schlaucht. Die Krankheit schlaucht. Das Autofahren schlaucht. Das Leben schlaucht. Das Sterben schlaucht. Das Bestatten schlaucht; denn der Tod schlaucht endgültig. Und da, wie man hier lesen kann, fast alles schlaucht, ist der Alstadener so pfiffig gewesen und hat ihn, den Schlauch, schön und akkurat aufgewickelt. (Siehe Bild oben) Er, der Alstadener, hat den Schlauch, wie der Schlangenbeschwörer die Schlange, sozusagen gebändigt. Jetzt ist der Schlauch selbst geschlaucht. Und alles in Alstaden ist wieder angenehm leicht. Aber auch das schlaucht  wohl nach'ner Weile.

- "Kehr Kalle, ich hap inne letzte Zeit so Malesse mit mein Schlauch."
- "Wie kommt?"
- "Kehr, ich weiß nicht. Irnxwie is' immer de Luff raus."
- "Hömma, is' halt dat Alter. Musse lamsam mach'n!"
- "Willich abba nich' immer. Letzens war ich so richtich in Faaht, zack, schlaff, platt, Luff raus!  Geht nix mehr. Häng'se inne Pedrullje."
- "Ich sach doch, altersbedink!"
- "Meinze? Gerda hat auch nach'ekuckt. Find abba nix."
- "Ich denk, die will dat nicht mehr?!?"
- "Doch, der Schlauch kuck die schon noch nach."
- "Du nöhls' schon seit Jahre, dat mit Sex bei Gerda nix mehr is! Un getz willze mich weiß mach'n, dat Gerda dein Schlauch kuck'?! Du spinnz doch Heinz."
- "Sach'ma Kalle, bis'se getz ganz gehirnampetiert? Ich mein doch der Schlauch an mein AOK-Schopper seine Reif'n." 
- "Hömma Heinz, diese Kommerverzatzion mit dich schlauch' abba heut. Mach ma schnell 'n Täsken Asbach rübber, son'z werd' ich noch ganz Pannemann un' Söhne mit dich un' dein scheiß  perrös'n Schlauch."


19.09.2014 Shishabar in Alstaden und Heinz und Kalle beim Chillen

Bebelstr. Ecke Alstadener Straße
Bebelstr. Ecke Alstadener Straße
Selbst in dem etwas betulichen, mit wunderschönen Kneipen alten Stils (wie Kleine-Natrop, Flotte, Alstadener Hof etc.) gesegneten Alstaden taucht seit geraumer Zeit etwas exotisch Orientales auf. Die Shisha-Bars. An der Ecke Alstadener Str. / Bebelstraße kündigte sich schon seit geraumer Zeit durch umfangreiche Arbeiten an der Außenfassade ein vielleicht obskures Etablissement an. Dann war's plötzlich zu lesen und wir wissen es nun, es ist?...-... ganz richtig: Die Shishabar. Und so präsentiert sich auf der einen Seite der genannten Kreuzung der meist offentürige und damit zur gemütlichen Geselligkeit einladende "Alstadener Hof" und genau diagonal gegenüber die dunkle, verschlossene, ja geradezu hermetisch anmutende Shishabar. Im Alstadener Hof trinkt der Alstadener Bürger sein lecker Bierken und in der Shishabar wird (so habe ich über Google & Facebook erfahren) von welchen Personen auch immer in gepflegtem Halbdunkel mit Hilfe blubbernder Wasserpfeifen bis in den frühen Morgen "ge-chillt". 


- "Tach Heinz."
- "Tach auch."
- "Wie geht?"
- "Muss, Kalle. Un selps?"
- "Muss auch."
- "Hasse heut schon geschillt, Heinz?"
- "Wat soll'ich?"
- "Kehr, ob'se schon 'n Durchhänger inne Schischabaa gemach' hass' un da an'ne Wassapfeife genuckelt hass?"
- "Schischabaa? Wenn dat so'ne Baa mit nackte Frauens un Bauchtanz un so is, dann tät ich da lieba an' der ihre Möpse nuckeln un nich an so'ne scheiß Wassapfeife. Wassapfeife hap ich zu Hause, wenn Gerda der Wasserkessel au'm Of'n hat un dat Wassa kochen tut'."
- "Som'mer denn nich' ma zusamm'n inn'e Schischabaa an'ne Alstadener Straße? Nur ma für zum Keulenkuck'n? Die gibbet da vielleich?!"
- "Kehr Kalle, hömmich entlich auf mit den Schischascheiß. Schiep mich mit mein AOK-Schopper zu'n Alstadener Hof. Wennze getzt unbedink schillen willz, könn'wer von mir aus da'n lecker Bierk'n schillen. Kannz ja die Pfeife von Gerda ihr'n Wassakessel mitnehm' un in'ne Kneipe an'ne Theke da ein reinblas'n tun. Dann hasse sogaa Schischa mit Schirigefühl bei Abseiz au'm Bolzplatz."


18.09.2014 Brücken und Heinz rast die Auffahrt zur Püttbrücke herunter und trifft auf Edathy

Brücke über die verrotteten Eisenbahnschienen an der Püttstr.
"Über süben Brücken müsst dü gühn" ... So süngt üs für üns dür berühmte türkische Lüdsünger, Püter Müffüü üs Ülstüden ... auch wenn sie wie diese hier auf dem Bild, scheinbar ins dunkle Nichts führen, sind Brücken 'weiß Gott' wichtig im (Beziehungs)Leben; und man sollte sie darum immer dort bauen wo sie von Nöten sind. Manchmal über Schluchten, dann über Flüsse oder über Meerengen oder über Landstraßen, Bundesstraßen und Autobahnen und ebenso über Schienenstränge von Eisenbahnen. 
Und so ist es auch in Alstaden. Auch hier wurden Brücken gebaut, um Hindernisse zu überwinden. Ich weiß nicht genau, wie viele es in Alstaden gibt, aber eine ganz besondere, kleine, feine sollte erwähnt werden. Es ist die Brücke, die die beiden Abschnitte der Püttstraße schon seit mehr als einem Jahrhundert miteinander verbindet. Doch auch dieses Bauwerk wird - wie viele andere der erhaltenswerten historischen Preziosen in Alstaden - leider der Verrottung anheim gegeben.

- "Tach Heinz! Kennze die Brücke anne Püttstr über'e alten Bahngleise?"
- "Klaa, kennich die, Kalle."
- "Un'? Nimmse die scho'ma zum Rübermachn zum Willi Meinicke-Haus?"
- "Jo, abba die Aufgänge von'ie Brücke sin' immer so von Gestrüpp zugewachsn un voller Hundescheiße. A'ms inne Dämme'runk odder wenn schon richtich dunkel is', kann ich mit mein Schopper da kaum ohne Mallesse rübber. Immer happ'ich Scheiße an'ne Reifn odder die verdammp'n Äste von'ne Sträuchers in'ne Fresse."
- "Die Reifens kann Gerda ja widder sauba mach'n!"
- "Kehr, dat glaup's abba auch nur Du, Kalle. Gerda sacht immer: dat einzije wat du kannz, du ollen Gesichtsrentner, is' Scheiße na' Haus bring'n."
- "Abba Heinz, ich find, irnxwie is' die Püttbrück auch schön."
- "Klaa. In Frühjahr, wenn'ie Säfte widder komm'n un' ich richtich Luss auf  Schmackes mit Abnteuer hap, dann stell ich mich mit mein Schopper unten an'ne Brücke ... un wenn die Kinners dann aus'e Schule an Lickenberg kom'n, lass'ich mich von die hoch schiebn auf'e Brücke un sau's dann mit Karacho widder runner. Da geht mir die Pumpe un' mein Schopper auf 180."
- "Mensch Heinz, lass dat ma' bloß sein, dat mit'ie Ulligen is' Päddefili!!!"
- "Quatsch Kalle, Päddefili is', wenn den Edathy von dat fiese Kinnerbilders kuckn sein Luss'Moppet auf 1000 Milliba steich'!"

17.09.2014 Maske des Alltags und Heinz und Kalle und die Kunst

Private Fensterdekoration in der Behrensstr.

Sieht man sie hier? Die leere Maske des Alstadener Alltags? Oder ist es das fahle unkonturierte und damit zugleich dräuende und bedrohliche Gesicht ungewisser Zukunft, die sich ob all der weltweiten Konflikte und Krisen auch im zuweilen verschlafenen Alstaden ankündigt. Oder ist es eher die Maske des Schalks (nicht des Schalkers), die gerahmt von Blumen und kaleidoskopischen Spiegelungen als Fensterdekoration zum feixenden Spaß über die alltäglichen Fährnisse und zu einem unbeschwerten Alstadener Lebensgefühls (dass soll's ja durchaus geben) einlädt? Wie immer liegt auch hier die Einschätzung und Anmutung der Situation alleine im "geistigen" Auge des Betrachters.


- "Hömma Heinz, wat sieh's'u dadrin?"

- "In wat soll'ich wat seh'n?"
- "Na, da in Fenster in'ie Maske, wat sieh'se da?"
- "So'n Killefit, Mensch, Kehr ... Kalle. Wat soll'ich da seh'n? Nix seh'ch da!!"
- "Is' dat villeich' Kunz, Heinz?"
- "Bestimmp is' dat Kunz, Kalle! Heutzetage is doch fass allet Kunz. Da hat doch vor Jaren ma irgend so'n Künzlerbischek irnxwo wat mit Fett un' Filz hingemacht, un all die Banausens haa'm gesacht: Dat is abba richtije Kunz?"
- "Kumma Heinz, wenn dat so is', dann könnt' doch jeder Kunz!?"
- "Klaa Kalle, Kunz kann jeder un' Kunz is' für alle da."
- "Un warum mach's Du kein Kunz, Heinz?"
- "Mach' ich doch, Kalle! Fas' je'n Tach, wenn dat Gerda mich die Köttelfanne unter dat Loch in mein Schopper gesscho'm hat. Un' die Kunz,  die ich da mach', die kannze nich nur kuck'n, Kalle. Die Kunz, die kannze sogaa riech'n. Dat is' Kunz für alle Sinne. Sozusaren KunzDünger für Klüsen & Riechkolbn!"

16.09.2014 Schandfleck in Alstaden und Heinz ergreift die Initiative

Bebelstr nahe Konditorei Kühnen
Bebelstr nahe Konditorei Kühnen
So sieht es aus. In Alstaden. An manchen Stellen. Wie hier auf den Bildern zu sehen - an der Bebelstraße in der Nähe der Konditorei Kühnen. Ein schändlicher Schandfleck von noch schändlicher Schande kündend und davon, dass die Alstadener inklusive Bezirksvertretung sich nicht genügend um ihr Umfeld kümmern. Doch nachdem man den hier verlinkten Artikel aus "Der Westen" gelesen hat, muss  man gerechterweise wohl einräumen, dass sich zwar einige der Alstadener Bürger kümmern, besonders die Menschen des Alstadener Bürgerrings, ihnen aber wohl die Hände gebunden sind. Und immer wieder heißt es in solchen Zusammenhängen, dass die von uns gewählten Volksvertreter keine Möglichkeit des Einschreitens sehen. Es bestehe keine Gesetzesgrundlage, um konsequent gegen Eigentümer verrottenden Leerstandes vorzugehen. Ähnliches wird auch im Bürger-Kampf gegen den Abriss der Villa Rück stets angeführt. Doch warum wählen wir diese Papnasen, wenn sie nicht in der Lage sind, Mittel und Wege zu finden, die Interessen der Bürger, von denen sie gewählt wurden, durchzusetzen? Also, wenn die entsprechende Gesetzesgrundlage fehlt, nach der angemessen gehandelt werden könnte, meine lieben Volksvertreter, dann müsst Ihr dafür sorgen, dass eine solche geschaffen wird!!!!

- "Wat sach'se dazu Heinz?"
- "Kehr Kalle, hömmich auf mitti Oberen und den ganzen Kroppzeux. Ich kann die alle nich' app. Uns is dat marode Haus auf Bebel neben der Kühnen doch schon lang 'n Dorn in Auge."
- "Dat sin doch keine Oberen, Heinz, dat sin von uns gewählte, ganz nomale Eierköppe."
- "Hömma, ers'senz happ' ich die nich' gewählt un zweitns scheiß ich auf die. Die tun doch nix für uns. Kuck dir dat doch mitti Villa Rück an. Die Bestusstn mach'n aus die Villa Paarkplätze für bestusste Möbelklamottenskäufer draus. Dat musse Dir'ma klaa'mach'n. Un dat soll'n die sein, die uns vatretn tun? Ich mach die alle. Ich mach' die feddich. Da kannze ein drauf lass'n!!"
- "Hömma, getz mach'ma halblang Heinz. Du in Dein Schopper mach's doch ga'nix mehr. Du kannz doch ga nix mehr mach'n mit Deine Invali'ität!!"
- "Hass Rech, Kalle. Bin ja an mein Schopper gefesselt. Kam'ma nix mach'n. Abba sonz hätt'ich se alle in Köttelbecken geklopp. Ich hätt'se ... alle ... in Sack... mit Knüppel ... un Rübe app ... un'so'weiter Du!"
- "Klaa Heinz, ich weiß Heinz, vor Dich zittert sogar der NierenSteinMeier!"

15.09.2014 Auferstehung und Ewigkeit und Heinz, der Atheist

Alstadener Friedhof


FELD 9. Wer hier feld, ist schon ziemlich tief gefallen. Jedenfalls so tief, dass er so leicht nicht mehr aufsteht. Was nicht heißt, dass er in fernen Zeiten, zum Beispiel "in aller Ewigkeit", nicht doch wieder aufersteht ... und zwar ewig, aus dem Feld 9, wieder aufersteht und dann dort vielleicht ewig steht ... auf diesem Feld und das so gut wie neu(n). Na ja, so ganz neu ist dann der Körper natürlich auch wieder nicht. Aber die Seele, die ist neu. Von den Sünden rein gewaschen und ziemlich geläutert sozusagen. Und dann tritt der Gottesfürchtige vor seinen Herr Gott und der Atheist tritt vor sein Nichts. Ach nein, der Atheist steht ja noch nicht einmal auf. Der ist sozusagen der Langschläfer, der Ewigschläfer unter den Toten. Aber die meisten der gottgläubigen Übergangsschläfer erheben sich oder werden erhoben, und obgleich sie das wissen, dass sie einst auferstehen werden, ja dass sie mit Sicherheit auferstehen werden, so wollen sie doch jetzt noch nicht ins Feld 9 gehetzt werden. Und genau deswegen steht auf dem kleinen, schwarzen Gefährt, dem letzten Gefährt des Grauens und des Lebens: Hetz mich nicht!

- "Un' getz'?"
- "Wat?: Un' getz?!?"
- "Ich mein, Heinz, wat mach'se, wenn nix mehr is'?!?"
- "Et iss abba doch imma noch wat.! Zum Beispiel is' immer noch Luff in die Reifen von mein AOK-Schopper!"
- "Kehr Heinz, ich mein' wennze abgenippelt bis, un die mit'ti kleine schwatte Nuckelpinne da ob'n aufn Fotto Dich zu den Loch von Feld 9 aufn Alstadener Friedhof gebrach' ha'm. Wat dann?"
- "Hömma Kalle, wat soll dann sein? Dann is nix! Dann is überhaup' nix mehr. Dann is allet alle! Für mich is dat egal, Kalle. Denn ich bin Attiss."
- "Quatsch, Heinz, du sitz mi'te Lähmung in Schopper, du bis doch kein Artis'!"
- "Nich' Arrtis'!!, Du Dummdödel ... Atte'iss! ICH BIN ATTE'ISS!! Dat heiß': Ich glaup' nich an'ne höherre Instanz in den Leben."
- "Abba wennze abgenippelt bis, dann bisse doch nich'mehr in Leben"!"
- "Ebendt, Kalle, ebendt mit "dt". Hasse dat getz endlich kapiert? Dann is ebendt auch nix mehr. Allet wech. Futschikato! Nadda! NIXito!"
- "Abba warum steht dann in dein Testement, dat der Schopper mit untere Erde soll? Wenn nix mehr is, dann brauch'se den doch auch nich' mehr für nach'e Auferstehung."
- "Wieso kennz'u mein Testement, Kalle?"
- "Hat mich dein Gerda gezeich'."
- "Vadammp! Die blöde Olle!" ..... "Kalle, kom'ma runner mit dein Ohr ganz dicht an mein Munt, ich muss dir gaaanz leise wat heimlich sagn: Mein Schopper glaup an'ne Auferstehung!

14.09.2014 Pommesbauer in Alstaden Heinz überfrisst sich und kriegt Blasendings

Obermeidericher Straße 5a, 46049 Oberhausen
Da sieht man ihn. Schwarz auf Weiß mit großen Lettern angekündigt. Den Pommesbauer auf der Obermeidericher Straße. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob der Standort des Pommesbauer noch zu Alstaden gehört. Aber gemeinden wir ihn einfach ein, weil er so wunderbar schmackhafte Pommes mit allem drum, dran und drauf macht. Und das hinsichtlich der herausragenden Qualität zu durchaus moderaten und angemessenen Preisen. Der Pommes-Spaß begint bei 1,40€. Gleich hinter dem Geschäftsraum öffnet sich ein weiter agrarherrlich ansehnlicher Acker (nur zu sehen für Alstadener des Jahrgangs 1907), auf dem der Bauer als Pommesbauer natürlich was tut? Richtig! - Dort baut er die Pommes, die Majonäse, den Ketchup, die Brat- und Currywürste und all das an, was er zur Zubereitung seiner schmackhaften Imbiss-Gerichte benötigt. Ganz frisch, ganz heiß, ganz lecker. Also, nix wie hin un' schnell die Pommes in der Kopp!! Aber bitte immer nur die Mantaplatten-Grundausstattung ordern - vom Jägerschnitzel las ich nichts Gutes.

- "Mannmannmann Kalle, letzens hab ich mich doch glatt mit mein Bauch anne Mantaplatte verho'm. Massich Pommes, dreifache Porzon, viel Manese un' noch mehr von'ne rote schaafe Soße. Danach war'ich so mantaplatt, dat nur noch vier Boonekamp aus Altbestände un' drei Unnerberch meine letz'e Rettung war'n."
- "Und dann war'se abba damit durch un'Dein Bauch widder in Lot, odda Heinz?"
- "Nä Kehr, ich wollt grat der vierte Unnerberch kippen, da kam allet hoch un'ich hap'pe ganze Bude vollgereiert."
- "Wat?!? ... , ... auch dein Schopper un' der bunte Teppich, mit'ti Fransen, die Gerda immer so schön kämm' tut?"
- "Genau! Kannz' Dir mein Gerda voastelln?"
- "Kann'ich, willi'ch abba ers ga'nich'! Un dann, wat hasse dann gemach'?"
- "Ich?!? Nix, abba Gerda hat mich mit'n Schopper draußn 4 Stundn in Regen gestellt, bis die Kotze weg wa."
- "Un getz?!??"
- Getz? Getz Kehr, da frach'se noch? ... getz hap ich Blasendings. Daaf kein Asbach, daaf keine Pommes, muss scheiß Scheng-Pfui-Tee von'ne Schlitzis kipp'n un' mein Moppet widder in Gerda ihr'n Tenas vasteck'n!"

13.09.2014 Wetterhäuschen in Alstaden und Heinz und die Kleinert

Alstadener Straße nahe Duisburger Straße

Da wird es gebaut. Auf der Alstadener Straße. Das erste richtig große Wetterhaus Alstadens. Ja, vielleicht ganz Europas. Die beiden Türöffnungen sind schon ins Mauerwerk gestemmt. Das Wetter ist immer zweigeteilt. Sowohl optisch (man sieht es an der Verteilung von Licht & Schatten), als auch baulich & geschlechtsbezogen. Der Mann, der in der Regel das schlechte Wetter ankündigt scheint schon hinter seiner Türe zu stehen oder zu liegen oder sich dort einen wärmenden, hochprozentigen Trunk gegen das zukünftige, schlechte Wetter, das er durch sein Erscheinen bekunden muss, zu genehmigen. Die Schönwetter-Frau wird noch gar nicht angekommen sein; denn hinter dieser Plastikfolie lässt sich nun mal nicht gerade anmutig auf Sonnenschein warten. Oder die nette Wetter-Dame ist anlässlich des derzeit so hervorragenden Frühherbstwetters auf dem Ruhrdeich noch ein Weilchen flanieren, während ihr Wetterwartestübchen trefflich renoviert wird.

- "Hömma Heinz, hasse schon gehört, dat der Erwin mit seine Ulla in dat Wetterhäusken aufe Alstadener zieht?"
- "Wat die zwei wollen dat Wetter machen? Dat macht doch immer die dralle, geile Kleinert in die Aktuelle Stunde von den WDR."
- "Die beide ha'm dat Häusken für lau gekricht. Alladinx muss bei schönet Wetter dat Ulla raus und bei sappnasset Wetter der Erwin."
- "Kehr Kalle, du erzähl's mir hier ein von Pferd?!"
- "Nä, in echt Heinz. Ers' wollten die ja Dich un' dat Claudia Kleinert für dat Wetterhäusken nehmen. Abba die hatten Angs, dat du ollen, scharfen Schopper-Brummer bei Mischwetter hint'n in den Häusken die Kleinert mit un'efähr 1000 Millibar vernaschen tus'."
- "Mann Kalle, hasse die Pfanne am eitern? Verarsch doch nich'n Behindertn, der sein Leptach an'n AOK-Schopper gefesselt is'! Denk'ma an'ne Inkluson! Ich geh getz zu mein Gerda, da hap ich Wetter genuch! Besonners Donnerwetter, wenn'ich ihr an'ne Sonnenmöpse will."

12.09.2014 Ehepaar in Alstaden der miese Heinz sein Gerda und der verständnisvolle Kalle

Paar auf Heiderhöfen in der Nähe der Püttstr.
Da sitzt es. Das typische Alstadener Ehepaar. Er liest. Sie strickt. Na ja, sagen wir, so sah das Alstadener traut-vereinte Paar früher aus. Heute ist eine solche gemütliche Gemeinsamkeit kaum noch zu sehen. Und wenn, dann nicht in der Öffentlichkeit. Und schon gar nicht draußen vor der Haustüre im Vorgarten vor begrüntem Hintergrund. In der heutigen Zeit wird vor dem Fernsehgerät gesessen: Der Mann mit dem Tablett in der Hand verfolgt ein Alternativprogramm, die Frau mit ihrem Smartphone in der Hand chattet mit der Freundin über Belangloses. Fazit: Früher war das Zusammensein kooperativ & produktiv. Heute ist das Zusammensein auf unkörperliche Art fuckultativ.
- "Kumma Heinz, hasse auf den Fotto der Erwin mit seine Ulla geseh'n?"
- "Ja hömma du, happ'ich. Ich hap doch schon imma gesach', dat der Erwin ein an'ne Klatsche hat. Sitz der da mit sein Ulla vorn Häusken un' lies'n Schmöker, hömma der tick doch nich mehr richtich?"
- "Mecker doch nich immer, Heinz! Is' doch schön, wat der Erwin da mit seine Olle mach'."
- "Kehr, kuck'doch ma richtich hin, Kalle. Der Erwin sitz'ganz weit vo'ne Ulla wech, hatte Klüsen aufgerissn bis zu'n Gehtnich'mehr un de Beine übergechlagn als müss'er sein Porree vasteck'n. Ich glaup ja, dat in den Buch von den Erwin so'n nackich Fotto von Keulens is'!"
- "Hömma Heinz, nur DU denks imma an so'ne Sauerei'n. Lass der Ewin mit sein Ulla doch einfach ma so aufe Bank sitzn. Un gut is'! Un denk ma an wat anderet wie nur den Schweinkram!".
- "Du hass gut red'n, Kalle. Sitz du'ma tachtächlich in'nen Schopper, denn denkse auch nur imma an dat eine. Ich happ ja sonz nix. Nix geht'mehr seit meine Lähmung. Abba auch gaaa'nix, vastehse .... überhaupt nix ... auch nix an'nie gewisse Stelle!"
- "Kehr Heinz, getz flenn'ma nich, trink Dich lieba 'n Asbach."
- "Hömma Kalle, ich würd'och auch gern auf'e Bank vorn Häusken sitzen tun, so wie dä Erwin un' sein Ulla,  echt! .... abba Gerda kann'nich strickn."

11.09.2014 Abriss in Alstaden und Abriss der Villa Rück und Heinz der Teufel und sein Gerda

Bilder einer AbrissOrgie Heiderhöfen/Amboßstr


Hier in Alstaden scheint eine gewisse obstverliebte Spezies ihr Unwesen zu treiben, die jedoch lediglich an einer Obstsorte interessiert ist: Der Birne - genauer gesagt, der Abrissbirne
Aber ich denke, dass es eigentlich gar nicht der Alstadener selbst is(s)t, dem diese Birne mundet, der unbedingt mit dieser Birne hantieren möchte und der sein Heil darin sucht, sie zum Zwecke der Zerstörung und damit Vernichtung alten Wohnbestandes konsequent und rücksichtslos einzusetzen, um letztlich darauf neuen, meist unbezahlbaren, luxuriösen Wohnbestand zu errichten. Was uns hier in Alstaden fehlt, ist bezahlbarer Wohnraum für jedermann. Uns fehlen hier nicht, die auf dem Planungsschild (sie Fotos oben) angepriesenen luxuriösen Eigentumswohnungen!! 
Zwar nicht in Alstaden, aber nicht minder tragisch ist das AbrissDrama um die Villa Rück. Wo bleibt da die konkrete Hilfe unserer Volksvertreter für die Bürgerinitiative?

- "Kehr, Mann Du, dat is' doch'n Dingen, wat?! Da reißn die so nach'un'nach übbberall hier in die schönen Straßens die alten schönen Häuskes ab, statt'se billig an ganz normale Leute zu verkaufn für zum Rennevieren."
- "Da sachse wat, Kalle. Mein klein gemietet Bergmannshäusken wollte so'n Bauheini vor viele Jahre auch ha'm un sich einsackn. Weiße Du, ich vasteh dat auf meine alte Tage allet nich mehr. Wenn ich nich an mein Schopper gefesselt wär, tät ich se alle zu'n Teufel jagn."
- "Du hasset doch nich mit'ti Kirche, Du glaup's nich an unser Herr, denks abba, dat'et 'n Teufel geben tut. Wie pass'dat? Wie Fauss auf Auge, odda?"
- "Kla pass'dat, den Schwatten gibbet auf alle Fälle."
- "Wieso bisse dir so sicher?"
- "Hömma Kehr, wegen mein Gerda!"
- "Wat, hat'n die dami'zu tun?"
- "Kumma, is' ganz einfach. Ich sach imma: wennet ein Gerda aufe Erde gib, dat mir'e Hölle macht, dann muss'et auch'n Teufel ge'm. Un' wennet dat Gerda selps is'!!! Kapisko? Vielleich' is abba auch der Wehling der Teufel?!"
- "Ich glaup, dat dä Erwin Rech' hat, Heinz. Der sacht näm'ich immer: Besser Früh-Ling wie Weh-Ling!"