aus: "Alstaden", Bürgerring Oberhausen-Alstaden 1950 e.V. |
Hauseingang Alstadener Straße Nähe Bebelstraße |
Wenn der Alstadener (und natürlich auch die Alstadenerin) mal nicht malochen tut, dann tut er zuweilen träumen - wie alle anderen Menschen auch. Ganz gleich, ob in der Nacht oder am Tag. Es wird geträumt. Und zwar heftig: Von Reichtum, von schnellen Autos, von teurer Kleidung, von starken Männern, von schönen Frauen. Aber der Alstadener träumt auch noch drumherum. Wie oben bei Erika Marquard zu lesen ist. Von Liebe, Küssen, Tränen und Hass. Aber die Träume zerplatzen an der Wirklichkeit und bleiben als bloße Bilder hinter zersplittertem Glas in verwittertem Rahmen auf dem Boden eines verwahrlosten Hauseingangs achtlos entsorgt zurück. Es sind dann ausgeträumte Träume. Jäh unterbrochene Träume. Zerrissene Träume. Träume, die unter dem Grau(en) des Alltags sich in Sorgen verwandeln.
- "Sach'ma Heinz, träumse au'scho'ma?"
- "Samamaso: Getz in Alter nich'mehr so off. Bin ja froh, wenn ich mitti Malesse an mein kaputten Rückn überhaup ma bisken poven tu. Abba fällt mir grad ein, letz' hab ich noch von die Rakers, die Kleine von'ne Tageschau, geträump. Ich sitz so in Sessel vor'e Glotze für zum Tagesschau un mir tun doch glatt die Döppe zufalln. Un da seh ich die Rakers ... un ich seh inne Glotze der Tresen, hinter den die immer steht ... un ich seh wie der durchsichtich wird ... un ich seh wie die Rakers untenrum voll nackich is'. Mann, ich glaupet nich'! Un wie ich genau hinblinzn will, hör'ich 'n ganz lauten Schrei."
- "Un dann, Heinz, wat wa dann? Mensch Heinz, sach'do'ma, wie sieht die Rakers da so aus?!"
- "Verdorrich Mann, weiß ich doch nich', Erwin. Hab'ich nich mehr gekuckt gekricht."
- "Wieso denn nich?"
- "Weil meine Olle vollet Rohr schreit: 'HEINZ, DU SCHNARCHS WIDDER BEI'E TAGESSCHAU!!'
- "Armen Heinz, da hasse endlich ma'n schön Traum un da macht'dich deine Olle allet kaputt."
- "Ja, dat kannze wohl laut saren, Erwin."