Bebelstraße / Flockenfeld |
Bebelstraße gegenüber Bäckerei Kühnen |
Jetzt hatten wir den Dummy auf dem Balkon und die Putte auf dem Sims, doch der technikaffine und technikverliebte Alstadener lässt sich auch gerne Hightec aufs Dach stellen. Der Alstadener an & für sich ist ein ungemein soziales Wesen. Wie die Ameisen mit ihren kleinen Radarantennen am Kopf. Darum möchte er mit seinem Smartphone bedingungslos und ungehindert seine soziale Ader ausleben. Und darum ist's ihm und seinen Mitmenschen auch gleichgültig, im Funkfeuer kurzwelliger Strahlen zu leben. Und es scheint ihn auch nicht zu stören, dass diese merkwürdigen Funkmasten wie unheilkündende Totempfähle des Fortschritts auf den Dächern Alstadener Häuser stehen und weit übers Land schauen .... sogar bis nach Styrum.
- "Hömma Heinz, wat sach'se zu all die Funkmastn?"
- "Mensch hömmich doch auf mit'ti Dingers. Übberall sin die obn auf'e Häusers. Un dann die ganze Strahlens, die von die da rauskomm'. Die fluppen doch direktemang durch unsere Zellens ... und auch durch die von unsere Gehirne."
- "Dann musse dir ja keine Sorgn mach'n, Heinz."
- "Wie meinze dat Kalle?"
- "Kehr Heinz, du hass doch nur Köttel in Kopp und da mach'n die Strahlens doch nix."
- "Getz hörabba'ma'auf, Du Knalltütenjonglör."
- "Von die vielen Strahlens die durch uns durch schießn, strahls ja als Mensch un Alstadener irnxwie schon selps."
- "Stimmt genau, Kalle. Da fracht dat Gerda beien Glotzenkucken letzens: 'Heinz wat strahlze denn so blöd, denkse widder an Sauerrei'n?' Sach'ich: 'Nö, Schnübbelsken, ich doch nich'. So wat tu ich doch nich'. Ich denk nur an dein Begräpniß un datte dann bei den Gott bis un mich entlich los bis'! Un du dann in Himmel so off mit'n Feudel bei de Engelkens rummach'n kannz, wie'ße willz.' Da war nix mehr mit strahln. Kalle, da wa Funkstille an alle Maste. Gerda is' gleich app zu ihre Mutter.
- "Is' doch töfte Heinz. Getz hamma sturmfrei. Komm, lass uns bei den Kleine-Natrop 'n Bierken strahln. Ich schiep dich mit'n AOK-Schopper hin."