05.04.2016 EKO - Das Evangelische Krankenhaus Oberhausen und das Desaster bei Unterbringung und Service

Evangelisches Krankenhaus Oberhausen Virchowstraße
(ein Beitrag von Beate Wagner ... fast ein Selbsterlebens-Bericht!!):

Ins Krankenhaus darf man heute nur noch gehen, wenn man privat versichert ist. Oder wenigstens eine private Zusatzversicherung für den Fall eines Krankenhausaufenthaltes hat. Als stinknormaler Kassenpatient sollte man diese Gebäude eher meiden. Aber wenn es denn doch mal sein muss, erlebt man sein nicht nur blaues Wunder.

Eine Operation steht an. Im EKO! Das Krankenhaus, in dem offensichtlich so viel Geld in die Dekoration der großen Drehtüre investiert wurde, dass für den normalen Kassenpatienten nichts mehr übrig blieb.

Die Aufnahme erfolgt in Haus D in einem recht geräumigen Zwei-Bett-Zimmer. Nach der OP dann die Verlegung in Haus A. Also, der Patient wird verlegt, seine Sachen bleiben in Haus D

Der Patient liegt nun von morgens um 10 Uhr bis nachmittags um 17 Uhr in diesen hübschen Krankenhaus-Hemdchen im Bett. Jetzt jedoch in einem Drei-Bett-Zimmer. Ohne eigenen Nachtschrank! Und wartet immer noch auf seine persönlichen Sachen.

Pünktlich um 17:30 Uhr gibt es Abendessen. Da der Patient ja noch keinen eigenen Nachtschrank hat, wird das Essen auf dem Bett serviert. Seine Sachen sind immer noch nicht da!

“Sie kommen zurecht?!”, fragt der Pfleger und bevor man antworten kann ist er auch schon verschwunden. Klar, es sind noch mehr Patienten auf der Station und mehr als arbeiten können die Pfleger auch nicht. Dafür hab ich vollstes Verständnis. Aber wer schon mal versucht hat, halb liegend - weil man nach einer Bauchoperation noch nicht wirklich zum Sitzen hochkommt - ein Brot zu schmieren, das auf einem Tablett auf den wackligen Knien steht, wird verstehen, was ich meine.

Das Essen selbst ist sehr "äußerst schmackhaft": Zwei Scheiben leicht angetrocknetes Weißbrot, ein kleines Töpfchen Margarine, ein Scheibchen Käse und ein Scheibchen Wurst. Das wars! Mehr nicht! Denn man ist ja noch nicht so richtig im System und bekommt damit natürlich nur das, was irgendwie übrig blieb.

Die beiden anderen Patienten auf dem Zimmer sind zwischen 80 und scheintot. Der eine schnarcht den ganzen Tag (selbstverständlich auch nachts!) und der andere lässt seinen Blähungen freien Geruchs-Lauf. Fenster auf, wäre nicht schlecht, aber dann zieht's.

Um 18 Uhr ist die Tasche mit den persönlichen Sachen immer noch nicht angekommen. Also ist Selbstabholung angesagt. Wofür bekommt man denn schließlich Besuch ….

Die 20 Uhr-Nachrichten müssen unbedingt sein. So will es der schwerhörige(!) Bettnachbar. Sonst kann er nicht einschlafen…. Hahaha! Man selbst kann auch nicht schlafen, wegen des Fernsehers, des Schnarchens und der Blähungen.

Darum stört es auch nicht weiter, dass alle halbe Stunde die Tür aufgeht und jemand vom Pflegepersonal herein kommt um irgendetwas zu tun, zu holen oder zu bringen.
  • Aber freundlich sind sie alle. Da kann man nicht meckern, ehrlich!
Nachts um 2 Uhr geht die Türe wieder auf und es wird ein viertes Bett reingeschoben! Ein 12jähriger mit "Blinddarm"!! Der hat natürlich auch keinen eigenen Nachtschrank. Der bekommt und hat eigentlich gar nichts, denn das Zimmer ist ja nur für drei ausgelegt! Der wird eben einfach nur abgestellt. 
  • Kassenpatient hin oder her, aber das hier ist einfach unzumutbar!
Wie gut, dass man am nächsten Tag dieses "schöne" Zimmer und die zur Genesung "wohltuende Atmosphäre" schon wieder verlassen darf!

… und das nächste Mal, wenn ich denn in dies Krankenhaus muss, lasse ich mich lieber notschlachten

Also Kassenpatienten:
Hier in Obberhausen immer schön gesund bleiben,
dann hasse der besten Sörwiss!!