03.08.2016 In Oberhausen macht man sich den Pelz nicht mehr nass. Der Große-Segerath iss' sowat von alle. Leider!!

Große-Segerath am Friedensplatz gegenüber vom Schwan

Früher war das mal DAAAAS Pelz- und Mode-Geschäft … abber immer mehr Pelz als Mode. Besonders zu der Zeit als Pelz noch stolz getragen werden durfte. Und zwar unten und untere Arme und als Kleidungsstück am Körper.

Gerade zu Wirtschaftswunder-Zeiten. Die schon Neu- und Frühreichen in den 50ern und die gut situierten Mittelständler etwas später … so Anfang oder Mitte der 60er trugen PELZ. 

Mit Pelz, da war die Frau wat. 
Egal wo … auch inne Bikini-Zone.

Jedenfalls war zu dieser Zeit der Große-Segerath hier in und für Oberhausen "in den Europa-Haus" die erste Adresse, wennet um Persianer, Hermelin und Chinchilla ging. "Kehr, ey ... fühl mich'ma' an mein Schingschilla ... schön flauscheweich wat?!"

Ne Tante von mir kaufte sich ihren ersten "Persianer" bei Große-Segerath 1966. Ungemein stolz trug sie den wadenlangen, grauschwarz melierten Mantel im Schweiße ihres Angesichts vom Beginn eines jeden Herbstes bis in den schon lauen Frühsommer hinein.

ABER: Die Röcke wurden kürzer und der Persianermantel auch. Mitte der 80er Jahre war aus dem Mantel 'ne hüftlange Jacke geworden, die sonntags in der Kirche immer noch mit'ner gewissen Grandezza getragen wurde, "weil'et da doch so staak ziehen tut!"

Nach dem Tode der Tante (PersianerHabSieSelig!) fanden wir dann bei der Auflösung des Haushaltes den ursprünglich langen Persianermantel als Bolero-Jäckchen wieder. Immer alles schön geändert von Große-Segerath.

Und so isset wohl auch mit dem Große-Segerath selbst gegangen.

Der wurde mitti die Jahre auch immer weniger … bisser dann gezz bald ganz wech'iss. 

Geschäftsaufgabe - Räumgsverkauf - 70% … 
und nur noch 30% Innenstadt. 
Oh Elsässer!!!! - Wo gehs'e hin???