05.11.2014 Der gewesene Alstadener und Kalle und Heinz betrauern das frühere Oberhausen


Wenn der Alstadener in die Jahre kommt oder schon gekommen ist, dann schielt er gerne (siehe oben). Wie ein Chamäleon kann er unabhängig voneinander seine Augen auf nahezu diametral entgegengesetzte Dinge richten. Auf das Leben einerseits und den Tod andererseits. Ich würd'mal sagen: Leben links, da fortschreitend fortschrittlich; Tod rechts, da zeitlos konversativ. Und das alles vor dem marmorierten Kohlegestein des untergegangenen und fast schon vergessenen, ehemals blühenden Bergbaus. Ein zartes Pflänzchen "Gute Hoffnung" zeigt sich unterhalb der Totenmaske. Aber worauf? Worauf hoffen? Auf den Heilsbringer für ein abgewirtschaftetes, marodes Oberhausen? O Weh- und Wider-ling!!

- "Tach Heinz."
- "Tach Kalle."
- "Kehr Heinz, wat is aus unser Oberhaus'n geword'n? Von Alstaden will'ich ma' ers' ga' nich' red'n?!!"
- "Du sach's'et Kalle! Letzen's auf' Maa'kstraße, da kannze mit'n Schopper Schlalomm zwisch'n de Bettlers un' Kötters fahr'n un' links un' rech's nur die ollen Billichramschlädens. Auf'e an'nere Bürgersteige komm'se nich' mehr an'ne Autos vorbei. Un' Du kuck's nur noch Migerazonsgesich'ers; allet nur'noch Scheiße hier!" 
- "So is'et Heinz. An Berocenter kannze als alt'n Mann a'mds nicht mehr vorbei, da krisse Angs' für Dein Leip un' Leb'n un' sogaa' für'e eig'ne Olle; besonn'ers wennze Am Förderturm geh's, da sieh'se nur noch' die Paselacken rumlauf'n."
- "Hömma Kalle, ich möch' der Tag nich mehr erleb'n wo'se dich nich mehr übber'e Bebel zu den Kleine-Natrop un' übber Flockenfeld zu'e Flotte trau'n tus'."
- "Komm' lass los'ziehn. Schiep mich zu'n Natrop; ich will bei Muschels, Bier un'n Koarn die fiese Welt vagess'n!"
- "Wat'iss mit die OargassmussSockens Heinz?! Erzähl ma' entlich!!"
- "Später Kalle .... bisken muss'e noch wa'ten. Die Wirkung von die Sockens an mein Gerda vergess' ich mein Lebtach nich' ... auch nich nach'ne ganze Kanne Assbach!"