25.11.2014 Der Alltagsheld von Alstaden und Kalle ist kalt aber Heinz hat die Socken


Name unbekannt ... er trägt das Wochenblatt im Alstaden aus



Da sieht man es. Das freundliche, verhaltene, ja zurückhaltende Lächeln des Alstadener Menschen, der dafür sorgt und auf dem Hintergrund seines Arbeitsverhältnisses dafür Sorge zu tragen hat, dass uns die Wochenzeitung im Stadtviertel erreicht. Ein - zugegeben - etwas längerer, verschachtelter Satz, der genau so verschachtelt & lang ist, wie es die weiten Wege und Straßen sind, die der sympathische Alstadener Zeitungsausträger auf seiner Tour durch das Viertel unter seine brennenden Sohlen nehmen muss. 
Er zieht bei jedem Wetter seinen schweren Gepäcktrolley voller Zeitungen hinter sich her, greift im Winter tausende Male mit klammen Fingern das druckkalte Wochen-Blatt und ärgert sich zuweilen über die schwergängigen Briefkastenschlitze, die ihn zusätzlich die Last seiner Arbeit spüren lassen. 
An "schlechten", besonders anstrengenden Tagen braucht er ca. 7 Stunden, bis er sich seines Arbeitsauftrags und seiner Arbeitslast entledigt hat. 
ABER?!? - 
ER?!? ... er lächelt sein freundlich verhaltenes, ja zurückhaltendes Lächeln auch noch, wenn er - wie von mir an einem anstrengenden Arbeits-Tag - angesprochen & nach seiner Arbeit gefragt wird. 
Er ist für heute unser sympathischer 'Alstadener Alltagsheld'. Denkt an ihn, wenn Ihr behaglich im Sessel sitzt und Euch über das informiert, was im Viertel geschehen ist ... und - angekündigt durch die Wochenzeitung - an Sonderangeboten zu kaufen sein wird. Und denkt in diesem Zusammenhang an die Notwendigkeit der Einführung des Mindestlohns durch die SPD. Danke!

- "Tach Heinz."
- "Tach Kalle."
- "Wird kälter, wa?!"
- "Kannze wohl laut sag'n."
- "Besonn'ers nach's, wa?!."
- "Kehr Kalle, da is' dunkel, da happ'ich die Döppen zu, da lieg ich unter mein Plümmo, da is' mich dat soooo'wat von egal."
- "Wat is' mit'ti Orgassmuss-Sockens die'ße strick'n wollz?"
- "Happ'ich doch längs', Kalle."
- "Zeich?!!"
- "Getz nich'! Abba sie'ße denn nich' der beständige Glanz in die Augen von mein Gerda und merks'e nich' meine staake Zufried'nheit  in mich selps' in'ne letze Zeit? Dat'is allet von die Sockens, Kalle!"
- "Kehr, erzähl schon Heinz. Sach'ma wie dat allet geh'n tut?"
- "Getz nich Kalle. Wir sin' hier noch sozesag'n in'ne Öff'ntlichkeit. Abba ich könnt' mich voarstell'n dat nach'ne halbe Pulle Assbach die Öff'nlichkeit wech is'!!"
- "Dann geh'ich ma' flott nach'e Bude, Heinz, um den Zaubertrunk für umm'e Öff'nlichkeit für zum wechmach'n zu hol'n."