Gedenktafel im Park an der Behrensstraße |
Protegohaube im Park an der Behrensstraße |
Die Zeche zahlen immer die anderen. Damit ist eigentlich nichts Gutes gemeint. Obgleich es ja zuächst so scheint: Man selbst verzehrt und ein anderer zahlt. Ist doch gut, oder? Genau so war's hier in Alstaden mit der Zeche Alstaden. Aber hier zahlte der Arbeiter, der Bergmann, der Kumpel die Zeche. Und er zahlte sie exakt 116 Jahre lang, von 1857 bis 1973, in etwa 650 Meter Tiefe oder Teufe, wie es auf Bergmännisch heißt und auf dem abgelichteten Schild zu lesen ist. Er, der Bergmann, zahlte sie mit seinem Leben - diese Zeche -, mit seiner Arbeitskraft und zuletzt mit seinem Arbeitsplatz. Die RAG (in englischer Sprache bedeutet "rag" = Lumpen) ... also diese Lumpen der ehemaligen Ruhrkohle AG vernichteten die Arbeitsplätze der Kumpels. Richteten sie zu Grunde, stürzten sie in die wirtschaftliche 'Teufe'.
Aber die Kumpels und mit ihm die Alstadener richteten sich wieder auf. Sie er-richteten mit Hilfe der Bürgerring-Initiative Wohnsiedlungen über den ehemaligen Bergwerken. Und ver-richten seit dem Niedergang des Bergbaus nun zeitgemäße Arbeiten und Handwerke. Die letzten Zeichen der früheren 'flammenden' Liebe zum Bergbau, der so viele Arbeiter kläglich ernährte und nur Wenige (die Bonzen & Politiker) reich machte, sind die Protegohauben (siehe Abbildung) auf den Wiesen über den still gelegten Schächten. Die Bergwerkbesitzer verzehrten den Profit - und der einfache Kumpel zahlte deren Zeche mit der Währung: Lunge. Staublunge.
Mit einigen dieser betagten Kumpels kann man sich heute noch im Wilhelm-Meinicke-Haus an der Behrensstraße über den Niedergang des Kohlebergbaus in Alstaden unterhalten. Und man hört ihre geschädigte Lunge rasselnd dazu "Glück auf" auf dem Bergarbeiter-Emphysem pfeifen. Dem einzigen Instrument, das jeder Kumpel ganz ohne Übungsstunden nach ein paar Jahren unter Tage wie aus dem 'effeff' beherrschte.
Mit einigen dieser betagten Kumpels kann man sich heute noch im Wilhelm-Meinicke-Haus an der Behrensstraße über den Niedergang des Kohlebergbaus in Alstaden unterhalten. Und man hört ihre geschädigte Lunge rasselnd dazu "Glück auf" auf dem Bergarbeiter-Emphysem pfeifen. Dem einzigen Instrument, das jeder Kumpel ganz ohne Übungsstunden nach ein paar Jahren unter Tage wie aus dem 'effeff' beherrschte.
- "Tach Heinz."
- "Tach Kalle."
- "Wat is' mit Dein Heizung, Kalle?"
- "Die läuf widder tipptopp. Allet schön wa'm widder an'ne Backens, un' Ulla brauch' in' Haus kein Liebestöter mehr für zum Anzieh'n. Hat auch so sein' Voarteile!"
- "Wat meinze damit?"
- "Kann'ich Dich nich erzähl'n, is zu unanständich."
- "Kehr, sach schon, Kalle."
- "Nä, sach'ich nich'! Du erzähl's mich ja auch nix von Dein Gerda un'ne Oargassmussmussockens."
- "Datt'is' ja für mein Gerda auch zu komperomertierent. Da brauch' ich noch'n bisken Zeit, um dat allet in'ne richtige Wörters für Dein kindlich Gehör zu tun."
- "Ma wat an'neres Heinz. Has'se dat auch in'ne BlödmannsBILD geles'n? Die EU will'ie Doppleschlitztoster appschaff'n. Die soll'n nur noch ein Schlitz ha'm!"
- "Dat ha'm die in'ne Flaßhofstraße schon lang."
- "Wie meinze dat? Schon bevor'e EU dat verlank?"
- "Hömma Kalle, die ha'm da alle nur ein Schlitz für richtich zun' Tosten."
- "Kehr Heinz, has'se da etwa scho'ma'n Toas' verschnabbeliert?"
- "Kla' Kalle, immer Donne'stachs wenn mein Gerda mit Dein Ulla bei die Tuppa-Mädels die Tuppadöskes sortier'n tut."
- "Getz happ'ch kappiert Heinz!! Du bis mich villeich' 'n gewieft'n Bischeck, ey?! Hier has'se 'n Schluck aus mein Flachmann, un Prossatta un' app dafür!"