11.07.2015 Strandbaden in Obberhausen iss wie Wasser-Musick in die Ohren von Thyssen sein Stahl

Freibad in Styrum etwa 1930

Kehr … 
.... bei diesen Wetter kann ei'm ja der Hut hoch- & das Gemüt aufgehen. Ein Sommer-Sonnen-Tach schöner als der andere. In den letzten zwei Jahren, die ich wieder in OB wohne, gefällt mir Oberhausen bei so'nn'em Wetter am besten. Sehr wahrscheinlich, weil es mich an die Kinderzeit hier in OB erinnert. Von der man ja bekanntlich glaubt, dass es eigentlich immer einen strahlenden Sommer oder eben ein Schlitten-fahr-kalten Winter gab. Dazwischen nix .. kein Grau .. Kein Regen … kein SchleierWind … nur GEWITER! Die abber heftich und Schneegestöber … so blieb uns die Jugendzeit im Gedächtnis. Stimmt's??

Früher war für uns immer alles Strandbad. Wenn wir ins Freibad, an die Ruhr, an den Rhein-Herne gingen, hieß es immer: "Mudder, wir geh'n im Strandbad!" Mudder schmierte 'n paar Dubbel … un' ab dafür … mit'nem Schlenker übber die Kohlehalden ins Nasssss. Und genau so war's sehr wahrscheinlich auch für die Jungs - eigentlich sind's ja schon Männers - auf dem alten Fotto, da oben.

Im Sommer, wenns so wie getz schon bannich heiß war, dann sind die vonne Schicht am frühen Morgen kurz übber die Mauer gleich in dat Styrumer Bad. Haben sich die Klamottens vom Leib getan und ers'ma 'ne schöne Runde 'Schwumm' gemacht. Der Dreck und die Last vonne Schicht abgespült. Und wenn sie dann reichlich un' richtich' abgekühlt waren, dann musste die Musick ausgepackt werden. Geige, Akkordion und Stimme … und los gings: "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins, Ob du'n Mädel hast oder hast kein's, …" 
Aber zu der Zeit (1930) wohl noch nicht von und mit Hansi mit sein Albers gesungen. Der kam erst zwanzig Jahre später. Aber UNSERE oben auf dem Bild hatten Spass und Lebensfreude, natürlich neben all den Schwierigkeiten, die es sonst noch so gab. 

Dann ... - ... nach'n bissken Schwimmen, Planschen, Witzereißen und Singen, zogen die Männers nach zu Hause zu Mudder un' die Ulligen
Et gab wat Kaffee, wat Frühstück, 'n Stumpen un app inne Falle, manchmal mitti Olle, meist abber ohne. Denn wenn dat mit den kurz vorher Rausziehn widder nich' klappte, gabet 'n weiteren Mitesser.

Tja so waaaaa'dattt ebendt! Damals anne Ruhr in Obberhausen!