Willhelm-Meinicke-Haus Behrensstraße |
In Oberhausen hat das Soziale eine lange Tradition. Hier kümmerte man sich immer um die älteren Mitbürger, die Kranken, die sozial Schwachen und die Bedürftigen.
Deutlich wird das an den sozialen Einrichtungen selbst und an ihren Bezeichnungen … oder sagen wir es einfacher und damit persönlicher:
Man sieht's, hört's und liest es an den Namen dieser Institutionen. Denn es sind die bekannten Namen von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die den Einrichtungen ihren sozialprägenden Stempel aufdrückten.
So gibt es:
- das Wilhelm-Meinicke-Haus
- das Herrmann und Luise-Albertz-Haus
- das Luise-Albertz-Haus (ohne der Hermann .. hoffentlich iss'e nich' fremd gegangen)
- und das Herman-Albertz-Haus ('für dem gilt dat Gleiche!!')
Das alles sind wohl Häusken-Bauer fürs Soziale in Oberhausen und eben das Leben im Alter.
Abgebildet auf dem Foto oben ist das Wilhelm-Meinicke-Haus. Und ich kenne liebe Menschen, die dort wohnen und sich dort wohlfühlen und die die Gemeinschaft und das Zusammenleben dort sehr zu schätzen wissen.
Natürlich ist nicht immer alles zum Besten. Das kann es im wirklichen Leben ja auch nicht sein. Aber die Senioren können jeden Tag das Beste daraus machen.
- Sie können bissken spazieren gehen im Birkenwäldchen hinter dem Haus.
- Sie können in der Siedlung an der Behrensstraße in den "Ruhrpott" einkehren, um die Waffeln mit Kirschen und Eis zu genießen.
- Sie können von ihren Balkons über die Dächer Alstadens Richtung Ruhr blicken.
- Sie können zu Fuß zur Ruhr, zum RuhrDeich, schlendern, um sich dort ein wenig auszuruhen.
- Und sie können vom Ufer aus den Kanuten oder manchmal sogar den Schwänen beim Gleiten übers Wasser zuschauen.
Aber sie können sich auch fürchterlich darüber aufregen, wenn beim Mittagessen, das Ihnen im Gemeinschaftsraum des Hauses und sogar auch auf ihren Zimmern angeboten wird, "ma' widder dat verdammpe Nüdelken unter dat Gebiss" kleben bleibt, oder die notwendige Entlüftung im Haus "ma widder so kräftich summp, als hätt'se Ohrensausen in Obberhausen!"
Aber all das ist immer noch Leben. Immer noch soziales Leben. Immer noch Gemeinschaft. Immer wieder Betreuung. Immer menschenwürdig. Und immer wieder Oberhausen.
Getragen von einem Wohlfahrtsverband (AWO), der sich kümmert. … auch wenn der AltersMiesePeter scho'ma' durchbricht, un'et widder heiß': "Ach geh' mich doch wech mitti AWO! Seit dat Luise un' sein Hermann nich' mehr sint, geht doch allet der Bach runner! Dat sieh'se doch an Wetter! Kaum iss Sommer, hasse scho'widder Herbs'!"
Doch abends dann,
nachdem der Tag getan,
der Kopf gebettet in den Daunen liegt,
erahnt man gleich,
dass jetzt die Ruhr
sich schützend an des alten Menschen Seele schmiegt.