07.06.2015 Oberhausen schön ... na ja, FiftyFifty ... ApoSchrastonz ...

OBERHAUSEN Symbol-Bild
Ich hatte mir ja schon vor einer ganzen Weile vorgenommen nur noch positiv über Oberhausen zu schreiben. Meine Co-Autorinnen & ich haben sich auch daran gehalten. Entweder positiv über OB oder Geschichten aus OB, die die Lage in OB eigentlich nur streifen oder gar nicht berühren, oder übberhaup nich' über OB.

OBer-ABer es klappt nicht. Wann immer man durch die Innenstadt von Oberhausen geht, überkommt einen - auch an solch schönen Sonnentagen wie in der letzten Zeit - so etwas wie eine unbestimmte, kaum fassbare Traurigkeit & Wehmut. Zunächst dachte ich, es liege vielleicht nur daran, dass ich so lange - nämlich 45 Jahre - von Oberhausen fort war. Und ich mich darum erst noch eingewöhnen müsse. Ich hab's versucht. Ich habe es wirklich jetzt in den letzten zwei Jahren aufrichtig versucht. Aber es geht nicht. Es wird nicht besser.
Natürlich hat Oberhausen seinen Reiz und es gibt eine Menge schöner "Ecken, Flecken und Plätze" hier in OB, die auch ich gerne besuche und nun nicht mehr missen möchte. Doch was mir wirklich fehlt, ist das heimatlich heimische Ambiente einer Innenstadt. So wie ich es aus Brühl, Bonn oder Köln kenne. 

Gestern saß ich an einem der mir von früher her noch lieben Plätze. Vor dem Café Bauer. Ich hatte dort wie immer eine Wiener Apfelschnitte mit Sahne und einen Kaffee bestellt. Am Nebentisch zwei "ältere Herren" - wie man früher sagte (heute hört man oft: "olle Knöppe!" -, die sich über "Ihr Stück Innenstadt" unterhielten.

- Nä, Heinz mich gefällt dat nich mehr so richtich hier.
- Kehr, wem sach'se dat Kalle, ich geh mit mein Ulla auch nich mehr gern auf'e Maarkstraße.
- Übberall wirß'e angequatsch wegen die fifti-fifti. Die Spaselacken hatten der Erwin letzens so bedränk, dat der widder schnell nach zu Haus wollt'. Der iss' gaa' nich' mehr zu mich hier zu'n Bauer gekomm'n. Der hat richtich Angs' vor die FiftiFiftiFrau gehab'. Die iss der Erwin die halbe Maarkstr hinterher. Der Erwin in seine Angs' immer schneller, biss er auf'e Schnauze gefall'n iss. Ich hab'n gestern in EKO besuch'. Knie kaputt!! Die arme Socke.
- Wat iss dat ei'ntlich "Fiffi ....  Fiffi"? Ich dacht immer, die woll'n Papiertüt'n für'e Scheiße von Fiffi's verkauf'n, damitte Maarkstraße wenigst'ns sauber bleib.
- Dat ist eigentlich 'ne Zeitung vonne Obachtlosen aus Düsseldorf. Abber getz hasse immer nur die Bettlers auf'e Maarkstraße an Hals. Un' die ha'm gaa' kein Ausweis von der FiftiFifti!
- Kehr nä, hömma ... kumma wennze hier getz rübber kucks. Wat sieh's. Nur'n leeren Laden. Kuck's links auf'e Straße ... leer un' noch' mehr leere Schaufenster, kuck'se rechts auf'e Straße ... auch nich' besser. Un' geh'se nach'n lecker Täsken Bier abends widder nach zu Hause, muss'e Angs' ha'm, datte ein übber'e Rübe kriss.
- Un' mitti STOAG komm'se auch nich mehr nach Haus. Entweder fährt der an Dich anne Haltestelle vobei, wie letzens widder, obwohl ich mit mein Krückstock gewink hab. Odder hält nich anne Zeche Alstad'n un tut'so als hätt'ich als ein alt'n verkalkt'n Mensch nich' auf der Knopp gedrück. ICH WILL MEIN OBBERHAUSEN ZURÜCK!!!
- Mann Heinz bald sind wir auf'n Alstadener Friedhof. Dann iss'  schön Ruhe un' du lieg's widder inne BerchmannsErde.