Die Erscheinung des heiligen Antonius |
- Wie ist das heute eigentlich so mit der Kirche?
- Geht man dort überhaupt noch hin?
- Verspricht man sich etwas davon, der Kirche anzugehören?
- Besucht man noch die Messen?
- Wenn ja, sucht man dort Frieden und Segen und Ansprache und Trost?
Dies sind alles Fragen, die ich mir stellte, als ich am Wochenende, anlässlich der Gemeindefeier von St. Antonius in Alstaden …. nach gaaaanz gaaaanz langer Zeit einmal wieder an einer Messe teilnahm.
Und ich war schon sehr überrascht, mitzubekommen, dass die Messen heutzutage ganz anders gestaltet sind als früher. Erheblich freier. Weniger "dunkel" und mystifizierend. Offener. Fröhlicher. Lustiger. Peppiger und poppiger.
Das machte sich alleine schon an der Kirchenmusik fest. Die Kirchgänger wurden nicht "schwer tonal getragen", "gestimmt" und "eingestimmt" durch Ehrfurcht gebietende Orgelklänge - NEIN - sie wurden mitgerissen von der Musik der Band "Dialog".
Drei Sängerinnen, ein Keyboarder, ein noch ganz junger Schlagzeuger und ein Gitarrist sorgten für den Background fetziger Musik in der Kirche, wie ich sie aus der Messdienerzeit meiner Jugend gar nicht kannte … und damals auch nie für möglich gehalten hätte.Das Ganze hatte wirklich etwas von richtigem Feiern … vielleicht sogar von Party im positiven Sinne. Hier wurde nicht moralisch zelebriert.
Hier wurde miteinander kommuniziert. Durch mitreißende Musik wurde zum Mitmachen, Klatschen und zum miteinander Fröhlich-sein aufgefordert. Und ich war so hin- und mitgerissen, dass ich fast schon vergessen hatte, dass ich in einer Messe bin.
Als jedoch dann die Eucharistie-Feier in fast traditionellem Sinn und Habitus anhub, wurde es wieder so ein bissken feierlich wie früher. Wie zu der Zeit als ich un' Akki noch Messdiener waren und wir uns mal wieder übers Vaterunser stritten.
Drei Sängerinnen, ein Keyboarder, ein noch ganz junger Schlagzeuger und ein Gitarrist sorgten für den Background fetziger Musik in der Kirche, wie ich sie aus der Messdienerzeit meiner Jugend gar nicht kannte … und damals auch nie für möglich gehalten hätte.Das Ganze hatte wirklich etwas von richtigem Feiern … vielleicht sogar von Party im positiven Sinne. Hier wurde nicht moralisch zelebriert.
Hier wurde miteinander kommuniziert. Durch mitreißende Musik wurde zum Mitmachen, Klatschen und zum miteinander Fröhlich-sein aufgefordert. Und ich war so hin- und mitgerissen, dass ich fast schon vergessen hatte, dass ich in einer Messe bin.
Als jedoch dann die Eucharistie-Feier in fast traditionellem Sinn und Habitus anhub, wurde es wieder so ein bissken feierlich wie früher. Wie zu der Zeit als ich un' Akki noch Messdiener waren und wir uns mal wieder übers Vaterunser stritten.
- 'Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldi … gern'
- Akki, dat heiß nich' Schuldi … gern. Dat heiß': Schuldigern.
- Quatsch Günni, wat sollen denn Schuldigern sein. So wat gibbet doch ga' nich' … odder hasse scho'ma ein von die gesehn? Zun Beispiel auf'e Brücktor? Hasse da scho'ma 'n Schuldigern getroff'n. Da gibbet höchs'ens Arschlöchers.
- Schuldiger sind die Leute, den anneren wat schulden, Akki.
- Abber in Gebetbuch steht doch auch nich' Schuldiger sonnern SchuldiGERN
- Ebendt.
- Wat ebenst?
- Kehr da steht Schuldigern. Zusammengeschrieben. Ein Woart! Hasset getz?
- Nä, Günni dat sin' Schuldis. Un' Schuldis sin' die Ulligen, die frühers zu den Jesus seine Zeiten inne Schule von Mesepopotanien musst'n. Dat iss, glaub'ich, inrnxwie Hebräsich odder Potamich odder so.
- Un wieso steht dann noch gern da dran?
- Hömma Günni, die war'n damals noch so blöd, dat die gern inne Schule gegangn'n sind. Also sollen wir die Schul-dis heute gern vergeb'n, weil die ebendt so beklopp war'n.
Der Priester kam schon ziemlich fromm im wallenden Talar inne Sakristei. Akki un' ich stritten mal widder darum, wer auf der Seite gehen durfte, wo die Glocke beim Einzug in die Kirche geläutet wurde. Akki gewann wie immer. Dann gings weiter feierlich unter donnernden Orgelklängen un'ne Klüsen von alle Mensch'n zum Altar. Vor dem Altar knieten wir (Priester, Akki und ich) andächtig. Vorne der Gebete murmelnde Priester. Wir seitlich zwei Stufen tiefer.
Wir schlugen unsere Kreuze wie gewöhnlich. Aber irgendwie ging's nicht weiter. Der Priester versuchte dauernd sich von der Stufe zu erheben .. doch irgendetwas schien ihn daran zu hindern. Plötzlich sauste der Priester mit dem Oberkörper rum. Und klatschte Akki eine heftige Ohrfeige ins Gesicht. Akki sank von der Wucht der Ohrfeige getroffen zur Seite … und der Priester stand endlich auf und wir schritten mit heilig hochgereckten Nasen zum Altar. Akki bissken hinter uns mit weniger heiliger Nase aber mit knallroter Backe.
Akki hatte wohl so intensiv über die Schuldigern nachgedacht, dass er dem Priester hint'n auf'm Talar gekniet hatte und der darum nicht wieder hoch kam.
Nach der Messe sagte der Priester zu Akki: "Du schuldest mir eine Erklärung für Dein Verhalten auf der Altartreppe!!" Worauf Akki kurz meinte: "Ich Schuldi gern!"
Nach der Messe sagte der Priester zu Akki: "Du schuldest mir eine Erklärung für Dein Verhalten auf der Altartreppe!!" Worauf Akki kurz meinte: "Ich Schuldi gern!"
Zack … Zweite Ohrfeige! Und vier Wochen Weihrauchschwenkerverbot!