04.08.2015 Gerd trifft nahezu eselich nach'm 1 Euro-Job am Luxor auf Mucki-Manni

Wohl-Fühl-Lounge an der Grenzstraße in der Nähe der Flaßhof

Gerd erzählte ziemlich glaubhaft, dass er vor einigen Wochen vom Jobcenter einen 1-Euro-Job zugewiesen bekommen habe. Er musste im Kaisergarten und dort im Tiergehege bei den Zwerg-Eseln für Leben sorgen. 
'Die Esels wär'n bissken zu ruhich', hatte ihm sein Fallmanager gesagt und das sei gerade für die Kinder nicht so schön. Darum sei es nun seine Aufgabe im Gehege versteckt in einer Baum-Attrappe mit seiner Stimme für die entsprechende Stimmung zu sorgen. 
Das bedeutete für Gerd: Drei Stunden am Tag ein kräftiges I-A! Und das in von ihm selbst zu wählenden Abständen. Soviel Freiheit hatte man ihm bei der Ausübung seines Jobs gelassen. 
Außerdem durfte er beim Ausstoßen (so der Fallmanager) des eigentlichen Esels-Lautes kreativ sein. Und zwar sowohl in Bezug auf die Kombination des I und des A als auch in Bezug der Lautstärke des tierischen Rufes. Er dürfe auch, sofern er das beherrsche, so sein Fallmanager, einen Brunft-Ruf eselig ausstoßen. Das aber nur dann, wenn gerade keine Kinder anwesend seien. Das alles fördere enorm seine Wiedereingliederungs-Chancen in den wunderschönen Oberhausener Arbeitsmarkt.
Grundbedingung für den Erhalt der Aufwandsentschädigung bei dieser doch wundervollen Arbeitsgelegenheit sei allerdings, dass er mindestens 8 Rufe in der Stunde abgebe. Dazu wurde ihm ein kleiner Kassettenrekorder mitgegeben, mit dessen Hilfe er dann dokumentieren konnte, wie oft er sein I-A in der Stunde gerufen habe. 
Müde und abgekämpft - mit staubtrockener Kehle und tierischem Verlangen, hervorgerufen durch seine eigenen Brunft-Rufe - traf er auf der Grenzstraße den Mucki-Manni, seinen Kumpel.

  • Hömma wat iss Geeard, Du sieh's so feddich aus. Allet in Lot?
  • Wimma nimmp, Manni! Muss, I-A!!
  • Wo geh'se getz', Geeard?
  • Weiß'nich', I-A!
  • Watt'iss' los? Warum mach'se immer wie'n so'n bekloppt'n Esel, Gerd??
  • Kehr Manni, hab tierisch Stress inne Genusswuarzel un' Schluck'auf.
  • Geh'se nich zu Deine Lutsche? Zu die Natalja inne Flaßhof?
  • Natascha, MAnnI!
  • Wie hasse zwei!??
  • Nä kehr, dat Natalja heiß' mit ihr'n Künzler-Name Natascha, I-A.
  • Ach so, mussma ja wiss'n!
  • Sach'ich Dich ja getz, MAnnI!
  • Ja un', geh'se getz zu die odder geh'se nicht'!
  • Hömma, geh'n tät ich schon, aber Kohle hab'ich nich', I-A!
  • Kehr dat mit den I-A nerv abber, Gerd. Abber kumma, Du biss so'n gut'n Kunde bei dat Natalja, gibbet da nich ma wat für umme?!
  • Kehr nä, gibbet nich' .. dat NATASCHA muss ja auch von wat ihre Brötchens kauf'n.
  • Un warum bisse getz hier auf'e Grenz?
  • Ich geh da im Luxor un mach mich'n SchIschA. Iss billiger, un' dann bin ich widder in meine Bude in dat versiffte Haus auf'e Bebel. Kehr, bei mich in dat Haus auf' der Flur kannze schon bei'n Kackerlacken-Rennen zukuck'n
  • Iss' nich waa'?!
  • Kehr in echt, MAnnI! - Letzens hamma die Kackis am Rück'n angemalt un' ich hab mit zwei Kumpels gewettet, welchet von die Viehcher zuerst an dat Loch inne Wand iss'. Hab'ich'n Zehner gewonn', I-A.
  • Da sach'se wat, Geard. Iss' schon Scheiße in so'n Haus … un dann noch mit die ganze Bischeks und Lulleks.
  • Hömma, wenn ich mein Puckimännken in Kopp hab' geht mich dat sowat an Arsch vorbei. I-A … Abber ich muss getz los, sonz wird spät. Muss Morg'n na'm Amp zu der bekloppt'n Jobcenterbeamt'n. Der hat widder so'n scheiß 1 Euro Job für mich, I-A.
  • Un' Gerd, wie isset? ... Sieh'se ei'ntlich allet noch so bunt?
  • Kehr kuck doch selps ob'n dat Fotto MAnnI! Irnxwie hat dat Natascha mich'n Bunt-Zauber an mein Lolli gemacht. I-A.