17.08.2015 Marktstraße bei Bircks … Hüte Stöcke einzweidrei … Natascha kauft dort Rote Nasen

Marktstraße 65
Natascha zeigt weiter unten Gerd die Rote Nase

Da sind wir also wieder. Auf der Marktstraße. Genau an der Stelle, wo die Elsässerstraße auf sie stößt. Früher war dieser Stoß ein Stoß des Lebens. Heute ist nicht mal mehr ein Stößchen, sondern ein Winden & Wandeln im Überlebenskampf. Über 65 Jahre BIRCKS. Geführt von den Gebrüdern Lepges … und die ReklameTafel über dem Geschäft, das selbst ich noch aus früher Jugend kenne, liest sich wie eine fast katholische Aufforderung "Hüte Bircks Schirme" … im Sinne von: 
  • "Behüte Bircks!" 
  • "Behüte Bircks Schirme!" 
  • "BeHüte Bircks Hüte!" … und 
  • "Behüte die Tradition der Straße!" …. 
Einer Straße, die einmal mehr war als die grauliche & grausliche Ansammlung von Billigläden, fader und schmuckloser Außengastronomie und bevölkert von zumeist gehetzten Kunden, die vielleicht weder Zeit noch Geld haben in den Konsumpalast CentrO zu fahren.
Wenn Bircks am Stock geht ist das gut. Wenn einer bei Bircks rauskommt und am Stock geht, ist das auch gut; denn Bircks verkauft Gehstöcke. Aber wenn die Marktstraße am Stock geht, wie schon seit vielen Jahren, dann ist das gar nicht gut
Aber BIRCKS ist das einzige Unternehmen, das es immer geschafft hat und immer noch schafft, dass die gesamte Markstraße überdacht ist und darum bei Regen trocken passiert werden kann. Denn bei Bircks holt man/frau sich einfach einen Schirm … so einfach … wie Natascha sich extra für Gerd 'nen Spaßartikel kauft …

Gerd war ziemlich angefressen als er die kleine Lust-Bude bei Natascha betrat:
  • Kehr Natascha, Hümmelken, wat soll datt denn?
  • Wat meinze Gerd?.
  • Na, dat mitti rote Pappnase an Dein Dings da unt'n zwischen Dein Beine!
  • Iss extra für Dich, mein Schlönzken. Hab ich bei den Bircks auf'e Maa'kstraße gekauf.
  • Sach bloß, Natascha, Du hass' dat da auch anprobiert?
  • Klaa' Gerd. Et gibb doch verschiedene Größn, wie bei den BH … un' außerdem muss datt doch zu meine intime Frisur pass'n.
  • Un' Du hass dat da in den Laden bei die Bircks wiarklich ohne Schlüpper angezog'n?!?
  • Kehr ja, Gerd. Ers' Schlüpper ausgezog'n; dann rote Nase angezog'n. Iss' doch nix dabei. Die Lepges-Brüders von der Bircks-Laden hat dat auch gut gefall'n! Der eine von die hat sogaa' ma' für 10€ gefühlt, ob richtich sitz'!!!
  • Hömma Natascha ... also ährlich, Du mach's Sachens. Da muss'ma sich ja mehr schäm tun als für mein Puckel!
  • Kumma Geard, mein Liebst'n … für Dich hab'ich auch Rote Nase.
  • Kommp mich nich in mein Gesich'! Da kannze ein' drauf lass'n!
  • Iss' nich für Gesich', Gerd .. iss für dem da unt'n.
  • NIX DA!
Aber Gerd konnte Natascha nichts abschlagen. Sie war ja seine größte bezahlte Liebe. Die Einzige, die ihn mochte. Die Einzige, die ihn, so wie er war akzeptierte. Die Einzige, die ihn Ernst nahm. Und die Einzige mit der er in seinem öden & tristen Leben Lachen und Lust haben konnte. Und so brauchte es eine kurze Weile bis Gerd endlich an einer gewissen Stelle die Rote Nase trug.
  • Sisse Gerd, iss' doch schön. Kumma im Spiegel.
  • Hass' Recht, mein Nataschahümmelken. Kehr iss' gaa' nich' so übels'. Wirkt irnxwie größer!
  • Kehr kumma Gerd .. Klein Gerdchen hüpft auch so schön bissken nach ganz oben.
Und beide standen sie in Nataschas kleinem Zimmer in der Flaßhofstraße vorm Spiegel und lachten sich für den Sonderpreis von 35€ schlapp. Also: Der kleine Gerd war schlapp und Natascha hatte nach Abzug der Investition für die Roten Nasen immer noch Gewinn gemacht … auch ein wenig an Wärme und Glück.