Richtung untere Marktstraße |
Ja. Ich denke. Mann kann es so sagen. Es gibt sie wirklich: Die Apostolische, Müllersche, durchschnittliche Schranzparenz in Oberhausen.
Schon am Sonntagmorgen um kurz nach 10°° Uhr ist Oberhausen von der eigenen Geschichte politischer & wirtschaftlicher Vernachlässigung ins Durcheinander eines zerrissenen Patchwork gezwungen.
Die Illusion einer anheimelnden, gemütlichen, besänftigenden, ja sonntäglichen Innenstadt ist um diese Zeit bereits auf 1-Euro Ramschniveau!
Sitzt Du draußen vor'm "Extrablatt" schreit & jammert & plärrt Dir aus irgendeinem Wohnungsfenster in der Nähe zeitgenössisches, orientalisches quasi-musikalisches Gedudel über die Ohren in Dein Hirn.
Der Altmarkt selbst ist leer. Ich würde ja gerne schreiben: wie "leergefegt" … aber gefegt ist er nunmal nicht!!
Vor'm Gdanska sitzen wenige frühe Stücker bei Kaffee, Brötchen Wurst, Käse und O-Saft.
Am Abriss Marktstraße |
Schräg gegenüber, da wo jetzt der Bretterzaun nach der hirnrissigen städtischen Abriss-Party von einem zukünftigen Abriss der schäbigen Markthalle und dem Wieder-Aufbau eines revolutionären Büro-Centers kündet, hat sich die "Alk- & Straßenszene" versammelt.
Wo sollen sie sonst auch hin mit ihrem promilligen Kommunikationsbedürfnis verwaschener Vokale und abgeschliffener Konsonanten?!
- Sie haben keinen Platz mehr in der Gesellschaft.
- Sie finden kleinen Platz mehr im bürgerlichen Leben.
- Sie platzieren sich eben darum dort, wo man sie eine Weile ihrem sozialstaatlich gestützten Lebensentwurf nachgehen oder besser: nachsitzen lässt.
Die Bettler schlurfen auch schon heran und üben ihre Knickefüße & sonstigen arthritischen Gebrechen, um den Passanten einen MitleidsEuro aus der Tasche zu locken.
Die Marktstraße versucht sich zu beleben und erstickt an der Wahlplakate-Flut. Und die Spezies dieser abgebildeten Pappkameraden hat Oberhausen zu dem gemacht, was es heute ist.
- Ein Centro
- Ein Berocenter
- Ein Gasometer
- Eine ramschgeile verkommene Innenstadt
Also, kann Oberhausen stolz sein? Nein, kann es nicht. Weil es in den letzten anderthalb Dekaden von Leuten geführt wurde, die genau so verwaschen reden, wie die Obengenannten. Nur die, die wir Politiker nennen schadeten Oberhausen mehr als die kommunikationsfreudigen Alkis und die Nutten in der Flaßhofstraße dies je können werden.
Der Oberhausener als je einzelner kann stolz auf sich sein. Oberhausen selbst kann das nicht sein.
UND WARUM???
Weil es eben dem Oberhausener nicht mehr gehört.
DIE, die wir gewählt haben, haben Oberhausen Stück für Stück verramscht.