20.01.2015 Eine HALTestelle in Styrum


(Bild & Text: Walli Wolke)



Haltestelle Vincenzhaus

Nee, liebe Leutkes, heute will ich nix übbern Schmutz in Styrum schreiben, auch wennet auffem Fotto so aussehen tut.
Dat ist die Haltestelle, an der ich oft abfahren tue, egal op zur Abbeit odder inne City, wie dat auf neudeutsch heißen tut. Manchmal auch bis zum Bahnhof zum umsteigen innen annern Bus, wenn ich zu dä Onkel Doktor muss.
An dieser Haltestelle happ ich schon so einiges erlebt. Mir wurden da von wildfremde Menschkes ihre halbe Lebensgeschichte vertellt. Manche waren schön, manche nicht so, andere wiederum traurich. Die Leutkes, die mir da wat erzählten waren nicht alle alt, sondern auch junge waren dabei.
So eine Haltestelle scheint auch nen recht kommunikativen Ort zu sein. Fremde Leute grüßen sich und quatschen miteinander, wattse sons nich tun würden, wenn man se so irgendwo auffe Straße treffen würde.
Anner Haltestelle spieltet keine Rolle, obse jung, alt, lustich oder traurich bis. Manche sind einfach nur froh, wenn se ma jemanden zum reden ham. Dat wiederum macht mich manchmal traurich. Ich höre abba gerne zu, lache mit ihnen oder tu auch schomma Trost spenden. Verteile Papiertaschentücher, nen Klümpken odda auch ma ne Zichtarette.
Ich würd mich wünschen, alle wären immer so nett wie anne Haltestelle…….

Die fotografierte Haltestelle steht sinnbildlich für alle Haltestellen.