(Bild & Text: Walli Wolke)
Geisterhaus im Theaterviertel
Dat Stüfken, auf dem ich da mit
meinem Kuseng sitzen tue, is von dem Haus, wo ich damals aufgewachsen bin,
schräch gegenübber vom Theater, wattet abba heute nich mehr geben tut. Dahinter
dat Türken war dat Zimmer, dat ich mich mit meinem großen Bruder geteilt hap
und in demet gespukt hat. Ich war damals ca. 5 Jährkes jung, als ich dat
gemerkt hap. Dat Haus war damals schon übber 100 Jahre alt. Also nachts, da kam
immer so ne komische Frau zu mich, vor der ich natürlich Angst hatte, ich tat
sie nich kennen, war weder meine Mutter noch sonst wer ausse Verwandt- und
Bekanntschaft. Ap da hap ich immer unner die Bettdecke geschlafen und alle
meinten, dat Kind tut doch ersticken. Abba wie ihr seht, lebe ich.
Man hat mich damals für verrückt
gehalten (machen manche heute noch, ein bisken is da auch wat dran), weil
zuerst nur ich die Frau/den Geist gesehen hap. Bis eines nachts mein Brüderken
dat auch mitbekommen hat. Der schlief nich unner die Decke wie ich, sondern
stand senkrecht im Bett. Dat Ganze hörte erst auf, als unser Kinderzimmer
unters Dach verlecht wurde. Seitdem habe ich den Geist nie wieder gesehen….
Dat war ma widder so ne kleine
Geschichte ausser Kindheit von mich und die is so wahr, wie ich dat hier
geschrieben hap.