Bebelstraße |
Vielleicht braucht man das zu dieser Zeit ja wirklich. Zur Weihnachtszeit! Genau so, wie zur Zeit der sozialen Kälte! Beste Freunde. Nein eigentlich braucht man sie immer! Die besten Freunde. Doch zu selten findet man sie.
Jedenfalls nicht unter den Menschen. Da sind sie ganz rar, ganz dünn gesät ... und wenn man von sich behaupten kann, dass man zwei, drei wirklich beste Freunde hat, dann kann man sich schon sehr glücklich schätzen.
In den Social Networks (Facebook, Google+, Ello etc.) gibts Freunde im Sonderangebot oder noch adäquater noch schlimmer, aber damit auch treffender ausgedrückt, könnte man sagen, dort werden Freunde sozusagen verramscht.
Freund-Sein im Internet bedeutet somit gar nichts mehr. Fast jeder ist jedes Freund. Und man sieht am besten daran, dass das nichts mehr bedeutet, dass die, die untereinander sich Freunde nennen, sich oft so verhalten, als kennten sie einander gar nicht. Sie tauschen Bildchen und Sprachhülsen aus .... und das wars auch schon!!
Nenne mir Deinen besten Freund oder Deine beste Freundin! Zum Beispiel hier in Alstaden. Und Du wirst feststellen, dass Du sofort, ohne Um"Schweife" auf den Hund kommst.
DU BIST AUF DEN HUND GEKOMMEN!
Das sagt man doch so. Und man meint das im abwertenden Sinne. Und in diesem Zusammenhang bin ich auf eine interessante Geschichte gestoßen, die sogar mittelbar mit Alstaden & Oberhausen zu tun hat. Aber lest selbst:
"In der Bergmannssprache wurde der Förderwagen, mit dem das Erz oder die Kohle abtransportiert wird, früher Hunt genannt. Der Hunt ist ein Holzkasten auf Rädern. Wer nicht mehr kräftig genug war, als Hauer zu arbeiten, wurde zum Wagenschieben, eben zum Hunt stoßen, degradiert, was deutlich geringeren Lohn bedeutete." (WiKI)
Nein, auf einen solchen Hund wollen wir nicht kommen. Wir wollen einen "richtigen" Hund. Einen Hund, der leicht den Kopf schräg stellt und uns treuherzig ansieht, einen Hund, der seinen Kopf in unseren Schoß schmiegt, einen Hund, der freudig kläfft und mit dem Schwanz wedelt, wenn er uns nach längerer Abwesenheit wieder sieht. Kurz, wir wollen einen Hund, einen Freund, der uns treu ist, der uns begleitet und der aufgrund seiner besonderen Fähigkeit - ich glaube eine von ihm bewusst gewählte Fähigkeit - nicht sprechen zu können, alles versteht, was wir sagen .... (h)und wann hat man das schon mal im sozialen Leben??
- "Tach Heinz."
- "Tach Kalle."
- "Bis'se mein Freund?!"
- "Kla', weiße doch!!"
- "Heinz?"
- "Wat'is denn noch, Kalle?"
- "Bis'se auch mein Kumpel?"
- "Kehr Kalle, bis'se getz 'n Dulli odda wat? Gleich frags'e wohl noch, op'ich Dich lieb'n tu. Ja, tu ich glatt, wennze mich vier Schluck aus Dein Flachmann gib's!!"
- "Dann bi's abba knülle, Heinz!"
- "Na hund?!"