23.12.2014 Hinterhof in Alstaden und warum heißt der Komet Komet


Hinterhof-Rückwand Daimlerstr. Richtung Breitenbach


Was? ... Hinterhöfe in Alstaden? 

Eigentlich gibt's so etwas ja nicht! Weil “richtige" Hinterhöfe nur in “richtigen" Städten mit “richtig" großen Häusern zu finden sind. 
Hinterhöfe in Berlin ja oder in Köln meinzwegen; oder in all den anderen großen, schnell gewachsenen Städten, den Ballungszentren, in denen schon um die Jahrhundertwende (1900!!) für die Menschen, die vom Lande ausgemergelt & hungrig in die Stadt flohen, Wohnsilos erbaut wurden.
Aber hier in Alstaden? Hier entstanden die kleinen Siedlungen für die Bergarbeiter. Die typischen Bergarbeiterhäusken. Meist zweistöckig, höchstens dreistöckig. 
Da sah man nicht von der Rückseite der Häuser in tiefe, meist dunkle Schächte, die an den Seiten durch hässliche, hochgezogene, nachlässig verputzte Wände eingegrenzt waren. 

Hier in Oberhausen sah man in kleine Gärten, in Nutzgärten, in denen für den Lebensunterhalt Obst und Gemüse angebaut wurde, um die Bewohner dieser Häuser zu ernähren. Und man sah das Stück Alstadener Erde hinter dem BergmannsHäusken, das den Kindern Platz zum Spielen und zur Entfaltung ihrer körperlichen & geistigen Fähigkeiten bot. 
Diese Sicht auf die Dinge hat sicherlich etwas vertraut - vielleicht sogar - verkitscht Heimatliches und beschönigend Nostalgisches. 

Denn heute gibt es dies alles nicht mehr!!! 

Und so scheinen wir Oberhausener oft abgeschnitten von unserer eigenen Geschichte. Doch die Mitglieder dieser Gruppe hier, "Die wissen, dass sie aus Oberhausen sind, wenn sie Ihre eigene Geschichte wieder aufleben lassen", verbinden in diesem neuen sozialen Medium bravourös die Vergangenheit ihrer Stadt mit der Gegenwart ... und das ist gut so!

Und diese Geschichte ist - wie ich meine - eingraviert in die Haut der Hinterhof-Mauer, die auf dem Foto zusehen ist ... und wir lesen in diesen Gravuren und erzählen sie denen, die noch wirklich wissen wollen, wo sie herkommen. Und wir sind die, die dies Wissen bewahren und zugleich den zukünftigen Oberhausenern als stadtgeschichtliches Erbe übereignen.

SENSATION: Walli Wolke wird ab sofort als Autorin in diesem Blog schreiben!! Ich freue mich, sie hier begrüßen zu dürfen.


- Sach ma, ?? - !! … datt mit der Komet?
- Watt ... mit der Komet?
- Ich mein datt mit der Name von der Komet? Wie kommp der Komet an der Name Komet?
- Wie biss du denn an Dein Name als noch Lebendigen damals gekomm'n?
- Von mein Vatter, denk ich'ma!
- Sisse, so ist datt mit der Komet auch!
- Meinze der Vatter von den Komet, der hieß auch Komet.
- Kehr, Du geh’s mich verdammich auf’e Reproduxionsgeräte!! Watt hasse denn bloß mit der scheiß Name von der Komet? … Wir machen der Komet an den Heilich Abend wie immer, un' gut is. Mann, nä, nä, nä, nä ... Du kommp's abber auch von Hölzken auf Stöcksken!
- Abber Du hass doch selps gesach, datt ich bis zu den Heilich Abend abschweif'n üb'n soll, wegen dat schöne Maria und der unanständigen Schweif an der Komet.
- Du sollz nich in'ne Wörters abschweifen … Du sollz an der Schweif selps abschweifen. Hasse dat getz kappiert?!
- Aha! … Ja, happ'ich .... Duhu, ich glaup, getz weiß ich, wo der Name von der Komet herkommp?!
- Ja un' - sach schon, ich muss inne Urne zurück?
- Von datt Weihnachts-Lied kommp der Name: "Ihr Kinderlein Komet, O Komet doch all …. zur Krippe her Komet in Bethelmanns Stall!
- Weiß’e, Du biss der geistlosesten Geist, der et auf’n Alstadener Friedhof gibb!
- Hömma, datt sach ich abber Morgen datt Walli Wolke, da kannze abber für!!!