(Text & Bild HG. Everhartz)
Das Goldene Zeitalter. Oberhausen um 1901. Das "Electricitaetswerk". Noch mit viel "c" .... aus heutiger Sicht keine Probleme .. oder doch?
Schöner Backsteinbau. Damals alles frisch. Sehr elektrisch. Ja nahezu elektrisierend. Aber kaum Licht in den Häusern, den Wohnungen. Nur bei den Reichen, den Bonzen.
Abends war man redlich müde. Im Dunkeln zu Hause war die Zeit des Arbeitstages zu Ende. Vergnügen gab's im Bett, wenn der Vatter mit seine Fusel-Fahne un' sein Motteck sich rumdrehte und zur Mutter raunzte: Watt iss'!!?! ... komm lass'ma mach'n?!! Alles ohne LEDs von der OGM ... ging abber auch. Mehr und effektiver als heute. Kinderscharen.
Und die Straßenbahn war in Oberhausen gerade mal vier Jahre alt. Die erste Bahn fuhr von der Grenzstraße über die Mülheimerstraße, Marktstraße, Bahnhof, Brücktor, Werksgasthaus zum neuen Walzwerk.
Insgesamt etwas über sieben Kilometer. Länger als die Strecke, die jetzt für die Linie 105 gebaut werden soll. Also, was soll's - hat uns damals gut getan und wird es heute auch tun ... oder auch nicht ... denn damals hatten die Politiker noch Rückgrat in Oberhausen ... heute ham'ma nich' ma mehr RÜCK!
- Kehr, datt war'n noch Zeiten als die Elleckterizität noch aus den Werk da oben kam.
- Watt denkse denn wo die heut her kommp?!!
- Na, auß'e Dose anne Wand. Wenn'se denn übberhaup kommp. Un mein Gerda sacht, allet wat auße Dose kommp, iss nich' gesunt.
- Abber Dein Gerda meint doch der Gullasch!
- Ja, sach'ich doch!
- Abber Kalle, dat iss' doch wat ganz anneret!
- Kehr Heinz ... eleck'trisch mich doch am A'asch mit Deine vadammpte Spitzfinderichkeit. Dose iss' Dose. Frach ma' der Erwin mit sein Enkel sein Tripper?!?!!