(Heute mit einem Gedicht von Alostopost SaLassDas)
Da hat man ihn am Samstag wohl noch einmal dringend gebraucht. Kurz aber heftig. Das Wetter ist umgeschlagen. Der Kragen des Mantels auch. Schnell raus .... nur Brötchen, "gibb' mich schnell ma' eben der Schirm von die Ullige." Dann raus. Drei Schritte von der Haustür entfernt ...
Und schon kam Frau Böe mit 110 um die Ecke gefegt und verfing sich gellend lachend und mit stürmischem Genuss im pinken Schirmdach. Übrig blieb der gleichfarbige Griff, das ehemals stützende Gestänge als Alu-Gerippe und folgendes Vater-Tochter-Gespräch:
- "Kehr hör entlich auf zu flenn'n, ich kauf Dich 'n neu'n Schirm!"
- "Echt, Papa?"
- "Ja soga'a inne gleiche Scheißfarbe!"
- "Versproch'n?"
- "Versprochen! Indianer Ähr'nwort!!!"
Und jetzt liegt er da - geschwächt an die Mauer gelehnt - und wartet angstvoll auf eine behutsame, rücksichtsvolle Hand des WBO-Mitarbeiters, der ihn ins Müllwerk wirft, das ihn - den ehemals geliebten Kinderschirm - gnadenlos zermalmt. Aber das Wetter wird besser. Oberhausen hellt auf. Der Vater vergisst die Schirmschuld. Und die Ullige hat getz'n Rolla mit pinken Handgriffen. Aber die Kleine will schon mehr, weil immer jemand etwas hat, was man selbst nicht besitzt.
Die Ullige fährt Roller
Zwei kleine Mädchen fahren Fahrrad.
Eins tritt den Roller vor sich her.
Die beiden ersten sind schon älter:
Die fahren doch kein "Rolla" mehr!
Die Kleinste mit dem Roller tritt...
& tritt & tritt & tritt & tritt...,
Doch auch das Treten noch so sehr,
Lässt sie alleine nur zurück!
Sie schreit noch: "Waaaartet doch auf mich!!"
(Die Tränen wollen rollen schon),
Doch diese beiden hören nicht
Und radeln einfach ihr davon!
So steht sie dann.
Den Kopf geneigt.
Die Hand im Schritt,
Die Bein verzweigt
Und weint hinaus ihr HerzeLeid!