19.04.2015 Noch kein Backlight ... nur Licht und Film und darum Lichtburg

Kino Elsässerstraße


Kino Lichtburg. Die Massen strömen. Nichts ist so schön, wie in einem abgedunkelten und dann langsam ins ganz Dunkle gedimmten Raum zu sitzen, das Schnattern und Wispern der anderen zu hören, die knisternde Spannung zu spüren, wenn sich endlich der Vorhang öffnet und - unterbrochen durch den Schrei des ewigen Witzboldes aus den vorderen oder hinteren Reihen - das aufgeregte und aufregende Vorflimmern des Zelluloids zu sehen. 



Die warme, schwüle Luft wird ein wenig in der Lunge gehalten .. dann geht ein entspannendes Ausatmen wie Blätter-Rauschen durch den Raum und ALLES beginnt mit dem aufreißenden und aufreizenden Gleißen der fox tönenden Wochenschau. 
Das war KINO!
Heute ist die Burg keine Filmfestung mehr. Der Glanz des LichtFilms verloschen. Die wirkliche Spannung fehlt. Es ist nur noch Äksch'n. Meist sinnfreies Zerstören von Material und Statistenmensch und zur Schau stellen von viel Frauenfleisch.

Ein ganz kleines bisschen lebt sie zuweilen noch einmal auf ... die Welt der Lichtburgen und des Kino und zwar immer dann, wenn die Kurzfilmtage unbewusst die alten Filmtage der Zelluloid-Diva wieder fließen lassen ... doch kurz danach, ereilt sie wieder das Klimakterium.

Und dann ... als es endlich losgeht, bekomme ich eine schallende Ohrfeige von dem Mädchen, das in der Reihe vor mit sitzt. Akki neben mir hatte versucht bei ihr im Dunklen von der Seite den gemeinen Brust-Packer zu machen.
- "Manno, ich war dat doch nich', dat war der neben mir!"
- "Dann gib'se weiter, Du A'sch!!"
Aber den Akki, den Schläger von der Brücktorstraße, schlug niemand. Es sei denn man kannte ihn nicht oder war lebensmüde!!