08.05.2015 Der Schmied an sein Haus in Alstaden mit Kolowski im Geschirr un' Kalle fotte'raffiert.

Schmiede in Alstaden ... um 1900 bis 1910


Ich hatte es ja gestern schon angekündigt: Hier dat Häusken von den Alstadener Hephaistos. Da wohnt er also. Der Schmied. Handwerk und Wohnen im gleichen Haus. ER, der Vollbart, im Hintergrund. Vorne der Sohn. Daneben Heinz, der Bauer vom Flockenfeld. Der mit den sprichwörtlich dicksten Kartoffeln auf’m Wagen. Das Pferd gibt dem Schmied schön Pfötchen und es ist wirklich wahr, es hieß Koslowski! Jedenfalls wurde es zu seiner Zeit von allen so genannt:

- "Weißte wo Koslowski steck’!" 
- "Klar, wie immer bei den Heinz!" 
- "Un’ der Heinz?!" 
- "Wie immer - bei seine Kartoffels!" 
- "Stimmp dat ei’ntlich, dat die dümmsten Bauerns immer die dickst’n Kartoffels ha’m?"
- "Klar!" 
- "Un’ woher weiße dat?" 
- "Kehr, woher schon. Von den Koslowski!" 
- "Wat von der Pferd?" 
- "Klar, Koslowski kommt viel rum, weiß allet, hat der größte Kopp  von uns, un’ geht mit der Heinz immer auf’n Acker! Iss ja’n Ackergaul!" 
- "Na dann!?!!" 

Hinten steht Tante Maria, daneben etwas verschämt die fesche Erna. Und Erna verbirgt - wie immer wenn sie zuvor beichtpflichtige Gedanken hatte - die Unterarme hinter’m Rücken. Sie kommt gerade vom Melken aus’n dunklen Stall und hat noch dieses schöne, warme Gefühl in den züchtigen aber nicht mehr ganz so sauberen Händen.

Tante Maria weiß dat allet … von früher von sich selps - sacht’abber’nix und lächelt kess in die Kamera von Kalle, dem Fotografen, der ne geschlagene halbe Stunde brauchte, um der Holzkasten mit der Balg und den Objektiv dran aufzubauen. Und er ruft: 

„Un’ getz alle ma’ herkuck’n … un’ gaaaanz still halte’n. GETZ!!!“

Und zack, waren sie alle im Kasten. Für uns die Nachwelt. Auch für die unter uns, die jetzt hier überhöht nach dem aktuellen Mietspiegel in OB wohnen … Nur Koslowski dat Pferd hat nicht’ gekuckt’ .. un’ auch nicht’ gelächelt ... nich' ma gewiehert … denn ihm ging dat mitte Füße-Sauber-Machen immer schon am Pferdeappel vo’bei. 
Und wenn man ganz genau hinsieht, kann man oben auf'm Haus noch sehen, wie der kleine, heimtückische Karl-Heinz sein' Kopp aus’e Dachluke zieht. Er hatte am Morgen in der Schule mal wieder seinen besten Freund übers Ohr gehauen und 'n ollet halbet Hufeisen gegen 'ne pralle gelbe Banane getauscht.