28.05.2015 Marktstraße zwei Ansichten und eine Einsicht ... der Oberhausener liebt immer das, was er hat.


Markstraße 2014

Ich denke, die Marktstraße wird heute schlechter gemacht als sie früher war. Natürlich kann man dort nicht mehr so richtig flanieren, an wunderschön gestalteten Schaufenstern vorbei gehen, "ma' widder so richtich schön" einkaufen oder sich in eines der früher so reichlich vorhandenen Cafés setzen, um kunstvoll hergestelltes Konditoren-Naschwerk oder Konfiserien bei einer "runden" Tasse Kaffee zu sich zu nehmen. 

Aber ist das denn überhaupt so wichtig & erstrebenswert
  • Ist es nicht besser, in einer Stadt und mit einer Einkaufsstraße zu leben, die nicht das Flair des Wohlstands der vielen anderen Städte hat? 
  • Ist es nicht besser, in einer Stadt zu leben, deren Einkaufsstraße das wirkliche Gesicht dieser Stadt spiegelt? 
  • Ist es nicht besser, in einer Stadt zu leben, die die ehemalige, innerstädtische Einkaufsmeile mutig hinter sich lässt, um dem bürgerlichen Verlangen nach Einfachheit, Überschaubarkeit & sinnvoll eingeschränkter Lebensqualität Raum zu geben? 
  • Ist es nicht besser, in einer Stadt zu leben, die ihre Innenstadt in lukrative Einkaufszentren transformiert hat, statt an veralteten Strukturen festzuhalten?
Und mal unter uns Oberhausenern ...sieht's auf dem alten Foto denn soviel besser aus? Kaum jemand auf der Straße. Die Fenster des Stadt-Cafés bis zur Mitte verblendet. Eine Straßenbahn, die polternd an den alten Hochgiebelhäusern vorbei kreischend über die Schienen schrammt. Was lässt uns immer wieder glauben & denken, dass es früher besser, schöner, menschenfreundlicher, gemütlicher und dem Bürger angemessener war?

Also gehen wir ... gehen wir auf die Marktstraße ... und lassen wir es uns dort gut gehen:

- Hömma, will'ich billich, geh' ich auf'e Marktrsaße zu'n Kodi.
- Kehr stimmp! Hab'ich nur'n Euro, geh' ich auf'e Markstraße im 1-Euroladen.
- Kuck's Du, brauch ich Händi, brauch ich Schört, geh' ich auf Markstraße.
- Hab'ich Kohldampf, ess' ich mich ne Pommesschranke oder geh zu der Bäcki auf'e Markstraße.
- Wat willze also mehr. Iss' doch allet da!! 
- Und willze ma wo geh'n, wo Dich nich andauernd einer umrennt, geh'se auf'e Maarkstraße!
- Brauch'se Geld von'ne Bank, geh'se auf'e Maarkstraße.
- Hömma, allet paletti auf'e Maarkstraße ... mehr brauch kein Mensch!