Hiberniastraße mit Fördergerüst |
Im Hintergrund das spillerige Fördergerüst der Zeche Alstaden. Davor die großzügigen, efeubewachsenen Wohnhäuser; gesäumt von dichten Bäumen. Das Wetter sommert. Die Hosen sind kurz. Die Begegnung findet auf der Straße statt.
Direkt vorne im Blick der Bollerwagen. Noch mit Vollgummibereifung und Holzdeichsel. Stolz war damals der Junge, der einen solchen Wagen hatte. "Wennze mich'n Knicker gib's, darf'se Dich reinsetz'n, un' ich zieh Dich bis nach'e Landwehr!"
Von Mudder und Vatter (meist heimlich) kurz aus'n Keller "ausgeliehen", umma 'ne kuarze Runde zu dreh'n! Aber stolzer noch war der, der wie Werner (hier auf den Fotto) zu der Zeit sein eigenes Fahrrad fuhr.
Werners Eltern war'n reich. Die von Kurt so aa'm, dat'se mit'n Bollerwagen, die ollen, übrich gebliebenen Ka'toffels von den Bauer'n sein Acker hol'n mussten.'
Der Bollerwagen hatte den Nachteil, dass er sich nur ziehen oder schieben ließ. Und viele Jungs, wie "der Kurtchen" hier auf dem Bild, verabredeten sich "zu'n Bollern" mit ihren Freunden. Und dann wurde mit kleinen Stöckskes darum gelost, wer zuerst auf dem Bollerwagen stehend, von den anderen geschoben wurde sollte.
Gelenkt wurde mit der hochgezogenen Deichsel und wenn wir Glück hatten, fanden wir in der kurzen Zeit irgendwo 'ne Straße mit Gefälle, wo der Wagen sich dann wie von selbst abwärts bewegte.
Problematisch waren die Kurven. Und oft endete die Fahrt hart am Bordstein mit Schürfwunden und blauen Flecken am ganzen Körper. "Mensch Kurt, kumma, dat Rad vorne is' ganz halb app. Da krisse abber Senge von dein Vatter mit Schmackes un' Anlauf!" rief schadenfroh der dicke Helmut. Der fuhr damals immer mit seinem Dreirad-Holländer aus Holz durch'e Hibernia. "Halt'i Schnauze, Helmut sonz krisse 'n Trampel im Gesich' gebox, datte auf Dein fetten A'sch fällz!!"